Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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Louvre 1): Frankreich mit Scepter und Krone und die 
Charte, welche den Oelzweig ihr entgegenbringt,  frei- 
lieh eine ziemlich nüchterne Allegorie, deren Gedanke 
sich auch nicht bewährt hat. 
Dagegen hat die neuere deutsche Kunst eine Reihe 
geist- und lebenvoller Bildwerke aufzuweisen, Worin die 
Personification eines Landes dem geschichtlich-monumen- 
talen Gedanken des Ganzen angemessen sich einfügt. 
Zuvor jedoch möge ein klares und anmuthiges Werk des 
grossen dänischen Bildhauers Erwähnung finden, das 
Denkmal des Kardinals Consalvi im Pantheon zu Rom, 
welches Thorwaldsen auf Veranlassung des hannoverschen 
Gesandten daselbst im J. 1825 ausgeführt hat 2); es ist 
ein Basrelief, welches den Kardinal darstellt, wie er eben 
zurückkehrend vom wiener Congress dessen Akte wegen 
Herstellung des Kirchenstaats (Art. 103.) dem Papste 
berichtet: dieser sitzt auf der einen Seite, in der Mitte 
steht der Kardinal, auf der andern Seite knieen wie um 
den päpstlichen Segen bittend die wiedererlangten Pro- 
vinzen, sechs weibliche Figuren (wie auf der eben diese 
Wiederherstellung betreffenden Denkmünze, s. oben S. 664.), 
von denen jedoch zwei nur mit dem Kopf sichtbar sind, 
alle 1nit der Thurmkrone und übrigens mit verschiedenen 
Attributen, Füllhorn, einer Pflanze, Ruder, Schild, ver- 
sehen.  Von deutschen Meistern aber gehören hierher 
vier grosse Werke, welche theils kriegerisches Verdienst 
theils Herrschertugenden des Friedens zu verherrliehen 
bestimmt sind." Zuerst zwei Denkmäler Blüehers, die 
1) Ibid. p. 451. P1. 38. 
2) Abgehild. in Intera collez. di tutte le opere inv. e scolp. dal 
cav. A. Thorwaldsen con illustrat. d. abate Misserini. Bonn. 
1831. fol. T. II. n. 94. Ein Abguss ist unter den Gypsabgüssßll 
des K. Museum zu Berlin n. 425.
	        
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