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ltalia ad Maximilianum supplex eonfugit. Andere Bild-
werke stellen die hülfreiche Erweisung selbst vor Augen,
wie ein Marmorrelief des Pierino da Vinci im vaticani-
schen Museum 1) in der Mitte die Gruppe des Herzogs
Cosimo von Florenz und der personificirten Pisa enthält,
der er aufhilft, indem er ihr unter den rechten Arm
fasst; mit der Linken stützt sie sich auf ihren Schild,
neben ihr sind allerlei unsaubere Geister, die Uebel und
Mängel, die dem Ort von Natur eigen sind und ihn be-
lästigen, in Gestalt von Satyrn und Panisken: diese
bedroht der Herzog mit dem Commandostab, den er in
der Rechten hält, und bannt sie durch seine Tugenden,
die in Gestalt würdiger Männer und Frauen ihm zur
Seite sichtbar sind. Ein gewaltsames Verhältniss ist
ausgesprochen in einer Statuengruppe von der Hand des
Giovanni da Bologna im Palazzo vecchio zu Florenz 2):
die Florentia, ein nacktes Weib, setzt einem von ihr be-
siegten Gegner, den sie zu Boden geworfen, den Fuss
auf den Nacken.
Von der andern Art, den isolirten oder vielmehr ruhen-
den Darstellungen personilicirter Städte und Länder, ist
vor allem zu nennen ein Gemälde der Venezia, die vom
Ruhm 'gekrönt, von dem Gerücht gefeiert, von Ehre,
Freiheit und Frieden zu den Göttern getragen wird, an
der Decke des grossen Rathssaals zu Venedig, ein Werk
des Paolo Veronese 3), von dem zwei andere Bilder
der Venezia, worin sie mit biblischen Personen in Ver-
1) Vasari Leben der Maler Th. IV. S. 111. Abgebild. in L'Ape
Italiana. Anno III. Rom. 1838. p. 32 sq. Tav. XVIll.
2) Abgehild. bei Cicognara Storia d. scult. V01. II. p. 315 sq.
Tav. LXVIIL, wo diese Gruppe dem Vincenzo Danti beigemes-
sen wird. S. dagegen E. Förster zum Vasari Th. V. S. 422.
Anm. 232.
3) Lanzi Gesch. der Malerei in Italien Bd. II. S. 141 f.