Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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Apostel gekreuzigt ist); im Vordergrund fliesst der Tiber 
und diesseits desselben an der Pyramide des Cestius sitzt 
auf Waffen die Boma, die rechte Brust entblösst, mit 
Helm und Speer ausgerüstet, und auf der Linken eine 
kleine Figur mit Speer und Schild haltend. Sodann das 
christliche Rom des vierten Jahrhunderts und den Ursprung 
der päpstlichen Herrschaft nach der Legende schildert 
Giulio Romano im Saal Constantiifs in einem Gemälde, 
welches die Schenkung B0m's an den Papst darstellt 
(ecclesiae dos a Constavztino tributa): zum Zeichen dessen 
überreicht der Kaiser dem Papst Sylvester knieend die 
goldene Bildsäule einer Boma 1). Endlich das Ziel der 
Kirche umfasst eine Malerei des Polidoro aus Caravaggio 
und des Maturino aus Florenz in Helldunkel an einer 
Wand auf der Piazza Capranica zu Rom?) eine beklei- 
dete Roma, die als Glaube dargestellt, mit Kelch und 
Hostie in den Händen, sich alle Völker der Welt unter- 
Aworfen hat; alle strömen herzu, ihr Tribut darzureichen, 
die Türken am äussersten Ende sind unterjocht und schies- 
sen mit Pfeilen nach dem Sarg des Mahomed, damit end- 
lieh das Wort der Schrift sich erfülle: es wird ein Hirt 
sein und eine Heerde 3).  Zuvor aber ist das Rom der 
letzten Zeiten, welches nach dem allgemeinen Ruf der 
abendländischen Christenheit einer Reformation- an Haupt 
und Gliedern bedurfte, als das Babel der Apocalypse vor- 
1) Platner a. a. O. S. 372. Passavant Rafael von Urhino 
Th. II. S. 373. 
2) Vasari Leben der Maler Th. III. Abth. 2. S. 71. 
a) Aus späterer Zeit, der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, 
sei hier noch erwähnt eine knieende Roma, der die Apostel 
Petrus und Paulus die Hand reichen, überschrieben Iioma re- 
surgens, auf einer Medaille Clemens X. vom J. 1670, Goeth e_ 
sehe Sammlung Th. II. S. 93. n. 94. S. 94. n. 511. Vergl, 
Bonanni Numism. pontif. Rom. T. II. p. 734. n. XXVI.
	        
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