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S. Paolo zu Pisa ein Gemälde von Bruno di Giovanni,
Gehülfen des Buffalmaco, zu Anfang des 14. Jahrhunderts,
worin die Pisa dem Schutz der heiligen Ursula sich em-
pfiehlt, über deren Altar dasselbe angeordnet ist 1): sie
war dargestellt als eine weibliche Figur, mit einer gol-
denen Krone auf dem Haupt und mit einem Mantel um
die Schultern, wie sie zwischen zwei Felsen heraufsteigrend
mit einem Fuss im Meer steht und von demselben hart
bedrängt beide Hände ausstreckt; so fleht sie jene Hei-
lige um Hülfe an, welche ihr die Hand reicht.
Demnächst sind es fünf Bilder, worin wiederum die
Boma in verschiedenen Epochen der Religions- und
Kirchengeschichte vorgeführt wird. Zuerst das heidnische
Rom mit seinen Helden, Staatsmännern und Weisen in
der Vorhalle der Kapelle des öffentlichen Palastes zu
Siena, deren Inneres heilige Helden so wie Tod und
Himmelfahrt der Maria abbildet, wohlerhaltene Gemälde
des Taddeo Bartoli vom J. 14142): da erscheint die Roma
mit den Figuren des Jupiter, Mars, Apollo und der Pallas;
in der Erinnerung aber an die einstige Grösse Bom's
wird zugleich die Vorstufe des christlichen Weltalters
gefeiert. Dagegen die Boma des ersten christlichen Jahr-
hunderts, welche vtrunken ist von dem Blut der Heili-
gen", nehmlioh bei der Hinrichtung des Petrus, sieht
man in einem der Reliefs an der bronzenen Thür der
Peterskirche, dem Werk des Antonio Filarete vom J. 1445 3) z
die Scene ist am Janiculus (auf dem der Klosterhof von
S. Pietro in montorio die Stelle bezeichnen soll, wo der
Vasari Leben der Maler Th. I. S. 239.
2) S. oben Th. I. S. 420 f.
a) Abgebild. bei Valentini Patriarc. basilic. Vatican. Vol.
p. 53. Tav. XXI. S. auch Platner Beschreib. Bonfs II,
S. 171. Vcrgl. oben S. 542.