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den Seiten aus ihrem Munde; zur Seite standen Petrus
und Paulus in betender Stellung. Durch ein anderes
Gemälde an- der Aussenwand der Kirche S. Angiolo in
Pescheria deutete er auf die Nähe der Errettung hin 1).
In der linken Ecke war ein grosses Feuer, worin Könige
und Leute aus dem Volk todt und lebendig brannten,
darin auch die Boma als eine altliche Frau, welche auf
zwei Seiten durch die Hitze ganz geschwärzt schien, nur
die dritte Seite war unverletzt. In der gegenüberstehen-
den Ecke war eine Kirche, daraus kam ein Engel in
weissem Gewande, in der Rechten hielt er ein entblösstes
Schwerdt, mit der Linken ergriff er jene Frau, um sie
aus der Gefahr zu befreien. Auf der Höhe des Glocken-
thurms standen S. Peter und S. Paul und sprachen: Engel,
Engel, hilf derjenigen, welche uns beherbergt. Oben in
der Höhe, wo der Himmel war, sah man eine schöne
weisse Taube, welche in ihrem Schnabel einen Myrthen-
kranz hielt, den sie einem kleinen Vogel übergab, der
die Falken und Raubvögel von dem Himmel weg in das
Feuer jagte, und dann jener alten Frau den Kranz auf-
setzte. Daneben war die Inschrift: Ich sehe die Zeit der
grossen Gerechtigkeit, und du erwarte die Zeit. Das
Volk, welches vor der Kirche zusammenströmte, betrachtete
das Bild, einige sagten: um den Zustand R0m's zu bes-
sern, ist etwas Anderes nöthig, als Bilder; andere spra-
chen: das ist ein grosses Ding und von grosser Be-
deutung.
2. An diese weltlichen Bilder reiht sich eine An-
zahl kirchlicher Denkmäler vom 14- 16. Jahrhundert,
welche zumal Städte, auch Provinzen persönlich vor
Augen stellen. Das älteste ist in der Ahteikirche von
Re
Pupen-
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