Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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Gold gestickt auf rothem Grunde, auf die Fahne der Frei- 
heit setzen: das ist die erste der drei Fahnen, die er 
auf seinem Zuge nach dem C-apitol am 20. Mai jenes Jahres 
sich vorantragen liess l). 
Einen eigenthümlichen und bedeutsamen Gebrauch 
von Bildern der Roma hatte Cola schon früher gemacht, 
als er seit dem Jahre 1344 die Gemüther des Volks für 
sein Ilnternehmen vorzubereiten, in ihm die Erkenntniss 
des gegenwärtigen trostlosen Zustandes der Stadt und 
die Hoffnung besserer Zeiten zu wecken suchte. Dazu 
dienten ihm insbesondere grosse allegorische Malereien 
an Öffentlichen Gebäuden,  ein Mittel volksthümlieher 
Belehrung, welches zu der Zeit mehrfach angewendet 
wurde. So zeigte er das Unglück der Gegenwart und 
seine Ursachen in einem Gemälde, welches er an der 
Aussenseite des Stadthauses auf dem Capitol nach dem 
Markte hin ausführen liessi). Der Gegenstand war ein 
grosses sturmbewegtes Meer mit dem untergehenden 
Schiff der Roma: aufgeregt wurde der Sturm durch ver- 
schiedene geflügelte Thiere, welche Hörner an den Mund 
hielten und bliesen; sie nahmen in der obern Abtheilung 
zur Bßßlltilb vier Reihen ein und stellten die Urheber 
des wüsten Zustandes darß); in der Mitte des Meeres 
I) Vita di Cola di Rienzo I, 5. in Mnratori Antiq. Ital. med. aevi 
T. VII. M775.) p. 744; besonders heransgegehen von Zefirino 
Bep. 44. Vergl. Papencordt Cola di Bienzo S. 81. 
2) Vita I, 2. ed. Mnratori p. 725-730. ed. Re p. 24-29. Papen- 
cordt a. a. O. S. 73-75. 
3) Die erste Reihe bildeten Löwen, Wölfe und Bären mit der Bei- 
Schrift: Das sind die mächtigen Barone und verbrecherischen 
Statthalter; in der zweiten Reihe befanden sich Hunde, Schweine 
und Rehbücke mit der Beischrift: Das sind die bösen Baths- 
herren, welche den Adeligen anhängen; in der dritten Reihe 
sah man Schaafe, Drachen und Füchse, zur Bezeichnung der 
Piper, Mythul. n. Symbol. d. chr. Kunst. I. 2. 41
	        
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