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zuweilen auf zwei Löwen sitzend, mit Kugel und Palm-
zweig in den Händen, ganz gewöhnlich während des
13. lahrhunderts auf römischen Silbermünzen, geprägt
unter Auctorität der Senatoren 1); während zu eben
der Zeit das Bild von Constantinopel auf byzantinischen
Goldmünzen, da Michael VllI. Päläologus (1260-1280)
die alten Münztypen änderte und dasselbe auf die Kehr-
seite seiner Goldmünzen setzen liess, nicht durch eine
menschliche Figur, sondern durch Mauern und Thürme
angedeutet ist, welche das Brustbild der Mutter Gottes
umgeben 2). Dagegen ist die trauernde Roma vorge-
stellt zu Anfang des 14. Jahrhunderts auf einer Münze
des Papstes Clemens V., als im Jahr 1308 der Sitz des
Papstes nach Avignon verlegt wurde 3). Als aber Cola
di Bienzo im J. 1347 zu Rom eine Volksbewegung her-
vorrief und die Verfassung änderte, liess er die auf Lö-
wen sitzende, mit den Insignien der Welthauptstadt ge-
schmückte Roma, nach dem vorgedachten Münztypus, in
l) Floravante Antiqui Roman. pontiiicum denarii p. 25 sqq. mit
Abbild. zu p. 17. Tab. I. n. VI. (Münze des Brancaleone,
1253); Tab. II. n. I-V. (Münzen des Carl von Anjon als Se-
nators von Rom); Tab. II. n. VI. und Tab. III. IV. V. n. I.
(Münzen anderer Senatoren). Vitale Storia diplomatica de'
Senatori di Roma P. II. p. 571-574. mit Abbild. zu p. 569.
Tab. I. n. VII. Tab. II. III. IV. n. I-V. Tab. V. n. 8.
Eine dieser Münzen, von Carl von Anjou, ist auch abgebild. bei
d'Agincourt Scult. Tav. XXX, 2.; zwei derselben bei Le-
lewel Numism. du moyen äge P. III. n. 34. Pl. XV, 22. 20.
Zwei Exemplare sind in der K. Sammlung zu Berlin; vier in
der Beichelschen Münzsamml. in Petersb. Th. IX. S. 205 f.
n. 1324. 1325. 1326. 1329.
z) Dieselbe Vorstellung iindet sich auf Goldmünzen seines Sohnes
_Andronicus II. Pälüologus, s. überhaupt Eckhel Doctr. numm.
T. vm. p. 268.
a) Zwei Exempl. in der Goethcfschen Samml. Th. II. S. 105.
n. 650. 651.