Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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von St. Emmeram in der K. Bibliothek zu München ent- 
hält 1): zu beiden Seiten des Thrones stehen wieder zwei 
Schildknappen,  jenseits derselben aber zwei Frauen in 
ganzer Figur, geschmückt mit der Thurmkrone und ein 
Füllhorn, dem Lilien entspriessen, emporhaltend. Das 
sind Francia und Gothia (oder Languedoc), wie die neben 
ihnen am Rande stehenden Verse angeben: 
Francia grata tibi, Bex inclite, munera defert; 
und 
Gotia te pariter cum regnis inchoat altis. 
Diese Zusammenstellung beider Länder aber am Thron 
des Kaisers entspricht dem Titel desselben: Rex Franco- 
rum atque Gothorum 2). 
Ebenso ist Kaiser Heinrich II., umgeben von Länder- 
iiguren, abgebildet in vier seiner Regierung gleichzeiti- 
gen Handschriften, die sämmtlich, mehrentheils als Ge- 
schenke von ihm oder seiner Gemahlin, ehemals in Bam- 
berg aufbewahrt wurden. Die eine ist ein Evangeliarium, 
jetzt in der K. Bibliothek in München, wo diese Vor- 
stellung unmittelbar vor den Evangelien zwei Seiten ein- 
nimmt 3): das Hauptbild zur Rechten zeigt den Kaiser 
 Cim. 55. ehemals D. 1. Abgebild. bei Col. Sanftl an dem 
oben (S. 77. A. 1.) angef. O. p. 42. Tab. III. auch beiArneth 
Die antiken Gold- und Silber-Monumente des K. K. Münz- und 
Antiken-Gab. S. '74 f. Beilage IV. und in den Sitzungsberichten 
der K. Akad. der Wiss. zu Wien, Philol. hist. C1. 1849. Nov. 
zu S. 227. Beil. III. 
2) Wie Karl der Einfältige genannt wird in dem Chartular. eccle- 
siae Helenensis Lib. I. c. 74. bei Baluz ad Capitul. T. II. p. 1118., 
wo auch (p. 1119) die obigen Verse angeführt werden. 
a) Cim. 58. ehemals B. 4. Bl. 23. vers. 24. rect. Abgebild. bei 
G. G. Schwarz Erläuterung des academischen Problematis 
von des H. B. Reichs Erz-Schild-Herrn-Amt. Altd. 1739. 4". 
zu S. 15; beschrieben von v. Mu rr Merkwürd. der fürstbisch. 
Besidenzstadt Bamberg S. 226. Kugler im Museum Jahrg. II. 
1834. S. 162 l'. n. 7. 
	        
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