Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

629 
Aus Rom aber meldet die Sage von einer Statuen- 
gruppe mit Namen Salvatio Bomae, welche als eins der 
sieben Wunder der Welt gepriesen wird. Auf dem Ka- 
pitol, heisst es, waren die Statuen der von den Römern 
unterworfenen Völker, deren Namen man auf ihrer Brust 
las; an ihrem Halse aber hingen Glocken. Wenn nun 
ein Volk gegen die Römer sich empörte, so bewegte sich 
die Statue und die Glocke ertönte. Dies zu beobachten wa- 
ren Priester oder Wächter Tag und Nacht bestellt, welche 
alsdann dem Senat Anzeige zu machen hatten, so dass 
sofort Maasregeln zur Unterdrückung des Aufstandes 
ergriffen werden konnten. Diese Erzählung hat zuerst 
Beda 1), dann der Anonymus von Salerno 2) um 978, 
worauf sie sich weiter ausbreitet 3): namentlich haben 
im 12. Jahrhundert die Mirabilia urbis Romae sie aufge- 
nommen 4), so wie die Kaiserchronik 5), die letztere 
mit der Abweichung, dass die Glockenbilder in's Pantheon 
gesetzt werden. Und sie bleibt das Mittelalter hindurch 
in allgemeiner Geltung. 
l) Bedu Lib. de septeln mundi mirac. Opp. Colon. 1688. T. I. 
p. 400. Opp. ed. Giles Vol. IV. p. 10. Nach ihm Vincent. 
Bellov. Spec. hist. Lib. VI. c. 61., wo der Zug hinzukommt, 
dass es ein Werk des Zauberers Virgil sei. 
2) Chronic. Salernit. c. 133. U31.) bei Mnratori Script. rerum 
Italic. T. II. P. 2. p. 272. Pertz Monum. Germ. Script. T. III. 
p. 538. Vergl. Papencordt Cola di Bienzo S. 45 f. 
a) Ueber die Geschichte der Sage s. besonders Massmann Kaiser- 
chronik Th. III. S. 421-429. 
4) Mirabil. urbis Romae cap. quare factum sit Pantheon, in Mont- 
faucon Diarium Italicum p. 297. Nach einer vatic. Handschr. 
herausgegeb. von Grässe Beiträge zur Literatur und Sage des 
Mittelalters S. 10. Aus einer Stuttgarter Handschr. wird die. 
Stelle mitgetheilt von Massmann a. a. O. S. 423. 
a) Kaiserchronik Z. 215-232. herausgegeben von Massmann 
Th. I. S. 19 f.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.