Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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die andere das Land jenseits des rothen Meeres 1), die 
Wüste, wie auch die Personiiieation der letztern in Minia- 
turen des folgenden Zeitalters, die auf altchristliche Vor- 
bilder zurückweisen, durch den beigesehriebenen Namen 
beglaubigt ist. 
Uebrigens kommen auf Sarkophagen Personificationen 
dieser Art nicht weiter und die einer Stadt gar nicht 
vor. Ueberhaupt ist auf ihnen, abgesehn von der archi- 
tectonischen Eintheilung der Reliefs durch Arcaden und 
Säulenstellungen mit einem Giebel, Architectur etwas 
Seltenes 2). Aber auf einem wegen der Vorstellung von 
Amor und Psyche früher besprochenen Sarkophag in der 
Peterskirche 3), auf welchem man (unterhalb Christi und 
seiner Jünger) ein grosses Lamm in der Mitte von zwölf 
kleineren sieht, ist an beiden Enden ein Gebäude ange- 
deutet, von wo die Lämmer ausgehen. Dieselbe Vor- 
stellung findet sich häufig in Mosaiken, zuerst von S. 
Maria maggiore in Romfl) aus dem 5ten, ferner von 
S. Cosma e.Damian0 daselbstß) aus dem 6ten und von 
S. Apollinare in Classe in Ravenna G) aus dem 7- Jahr- 
1) Wie Millin erklärt, Voy. dans le midi de la France T. III. 
p. 539. vergl. T. II. p. 358. 
2) Nur an einem Sarkophag, der wegen der Persouiiication der 
Erde auf der Vorderseite oben S. 63 f. vorgekommen ist, zei- 
gen die Reliefs der Nebenseiten (Bosi0 p. 87. Aringhi 
T. I. p. 319. Bottari T. LTav. XXXIV.) durchgäugigHäuser 
im Hintergrunde und über der Kuppel eines Thurms das Mono- 
gramm Christi. Eben so ist die Vorderseite eines SarkophagS 
in der Metropolitankirche zu Aix (Millin l. c. T. II. p. 268. 
Pl. XXXVII, 2.) ganz mit Gemäuer bedeckt, in dessen OelT- 
nungen Christus und die zwölf Apostel vorgestellt sind. 
5) S. oben Th. I. S. 215 f. 
4') Ciampini Vet. Monim. P. I. p. 209. 211. m). xux. 
.9) Knapp Die Busiliken des christl. R0m's Taf. XLII. 
ü) Ciampini l. c. P. II. p. 81. Tab. XXIV.
	        
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