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dern auf einen Stein tritt, zum Zeichen ihrer Herrschaft
über Meer und Land, und wie in höherem Sinn das
Steuerruder der allwaltenden Tyche zukommt 1).
Auch auf Gold- und Silbermünzen dieser Kaiser finden sich
dieselben Figuren, zuerst auf denen Constantin's des Gros-
sen jede nur einzeln: die Roma sitzend mit einem Globus
in der Hand, der die Victoria trägt, auf einem zu Con-
stantinopel geprägten Goldmedaillen mit der Aufschrift
GLORIA ROMANORUM 2), und die Tyche von Constan-
tinopel in einem Lehnsessel sitzend und im linken Arm
ein Füllhorn tragend mit der Aufschrift DN. CONSTAN-
TINUS. MAX. TRIUMF. AUG. auf einer seltenen gleich-
falls in Constantinopel geprägten Silbermünze 3); so
auch unter der erstern Aufschrift und mit demselben
Typus sowohl die Roma als die Tyche von Constantinopel
(nur die letztere ohne Thurmkrone) auf Goldmedaillons
des Const-antius 4). Beide zusammen aber, in der be-
merkten Verschiedenheit, sieht man auf einer Goldmünze
des Constantius mit eben der Aufschrift GLORIA ROMA-
NORUM 5) so wie öfters auf Gold- und Silherinünzen
dieses Kaisers mit der Aufschrift GLORIA REIPUBLI-
1) Eckhel l. c. p. 96.
2) Mionnet De la rarete des medailles Rom. ed. 2. T. II. p. 219.
Aelmlich auf einem Kleinerz, Ibid. p. 234.
a) Ein Exemplar ist im Kurf. Münzkab. zu Kassel; ein anderes
(1814 gefunden), nur in der Prägebezeichnung abweichend, in
der Münzsamml. der Gesellschaft für nützliche Forschungen zu
Trier, s. Chassot von Florencourt in d. Jahrb. des Ver-
eins von Alterthulnsfreunden im Bheinlande H. IV. S. 108-111.
mit Abbild. Taf. III. fig. l.
4) Das letztere zu Antiochien geprägt, bei Eckhel I. e. p. 116.
abgeb. bei Steinbüchel Notice sur les med. Rom. en or du
musee de Vienne p. 21. Pl. I. n. 5.; das andere zu Trier auch
zu Thessalonich geprägt, bei Mionnet l. c. p. 264; ähnlich ein
Erzmedaillon Ibid. p. 272.
5) Akerman Catal. of Roman coins Vol. II. p. 271. n. 19.
Piper . Mythol
Syml
chr.
Kunst.
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