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Grossen, der auch diesem Rest heidnischer Sitte ein Ende
machte 1).
Aber die Tychebilder blieben unangefochten. Als
die erwähnte Basilica des Senats in dem Aufruhr des
Jahres 404 2) in Flammen aufging, ging auch das darin
befindliche Standbild der Tyche zu Grunde 3); der Prae-
fectus praetorio Theodorus aber, der im J. 409 diese Ba-
silica wieder auibauete, richtete auch die Tyche wieder
auf, wie eine Inschrift an der Apsis der Basilica 4)
ihn deshalb preiset, dass er den mit schönen Säulen ver-
sehenen Tempel der Tyche mit einem so wunderbaren
Werk geschmückt und rühmliche Gaben der einen gol-
denen Schild tragenden Boma (d. i. Neu-Rom) verehrt
habe, die ihn zum Consul gemacht und zum drittenmal
als Präfecten sehe. Selbst heidnischer Aberglaube
knüpfte sich an jene Bilder, der, weit entfernt durch
Maassregeln der Gewalt gegen Götzen und Götzendienst
aus den Gemüthern ausgerottet zu sein, vielmehr in der
Kirche selbst. an dem sich entwickelnden christlichen
Bilderdienst sich nähren mochte: so dass nicht allein der
1) Anonym. Antiq. Const-ant. p. 43. b. C0 din. De signis p. 59.
2) Bei der Vertreibung des Chrysostomus, Sozomeu. Hist.eccles.
Lib. VIII. c. 22. Zosim. Hist. Lib. V. c. 24.
Einige andere Statuen der Stadt-Tyche wurden zu verschiede-
nen Zeiten zerstört oder beseitigt; es erhellt jedoch nicht, aus
welchem Grunde. Die Statue der Tyche, welche Constantiu
aus Rom gebracht hatte, zerbrach Kaiser Mauritius, Anonym.
Antiq. Constant. Lib. I. p. 9. Eine Statue der Tyche, welche
auf dem Strategien stand, liess Caesar Bardas, der Oheim des
Michael (860-866), mit. anderen dort befindlichen Statuen weg-
schaffen oder zerbrechen, Ibid. Lib. II. p. 28. Codin. De sig-
nis p. 49.
4) Jacobs Anthol. Gr. Palat. T. II. p. 243. n. 697:
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