der profanen, dann auch der heiligen Personen,
von V lS lllS Portraitartige, lderen sich zuerst d'Avanz0
erona um 1377 mächtig erweiset, doch Ohne
Sclwn blachfolge zu finden. Zuerst bei den Niederländern
tritt dieses Interesse nachhaltig hervor 1). Wiederum
mld ES die Brüder van Eyck, welche die Epoche be-
Eelclinen: in ihren Miniaturen zu dem vorhin erwähnten
_I'ß.v1ar1um vom J. 1424 haben Maria und die Apostel
Individuelle Züge 2); und in der Anbetung der h. drei Könige
V0" Rügier von Brügge, dem bedeutendsten Schiller der
V3" Eycks, in der Pinakothek zu München ist der älteste
de? Könige das Bildniss Philipps des Guten, Herzogs von
Burgund, und statt des Mohrenkönigs Karl der Kühne
abgebildet 3). In dem ebendaselbst befindlichen Gemälde
dßSselben Meisters: der h. Lucas, die Madonna malend,
meinte man habe Jan van Eyck (dem man es früher zu-
Schrieb) dem h. Lucus die Züge seines Bruders Hubert
S0 wie der h. Jungfrau die Züge seiner Schwester Mar-
gilretha geliehen 4). In Folge ihres Einflusses aber zeigt
I) In einer holländ. Hdschr. der Apocal. aus dem Anfang des 15.
Jahrh. in der Nationalbibl. zu Paris erscheint Johannes in derber
Individualität, welche bei allen profanen Personen durchgängig
Sehr ausgebildet ist, Waagen Kunstw. u. Künstler in Paris
S. 341.
2) Ebendas. S. 356.
i) Schorn im Kunstblatt 1820 N0. 57. s. 227.
4) Schorn a. a. O. N0. 58. S. 232. und Waagen Ueber H. u.
J- van Eyck S. 210. S0 hat in der That um d. J. 1459 Fra
Filippo Lippi die Madonna, die er für die Nonnen von S. Mar-
gherita in Prato verfertigte (jetzt in Paris), nach der Lucretia
Buti gemalt, welche er demnächst aus diesem Kloster entführte;
Vasari Leben der Maler Th. II. Abth. 2. S. 10 f. Dem Cur-
dinal Albrecht, Kurfürsten von Mainz, wird sogar vorgeworfen
(von Luther, 1539), er habe die Bilder der h. Jungfrau nach
Seinen Maitressen malen und zur Verehrung in Kirchen aufstellen
Piper, Mythnl. u. Symbol. d. chr. Kunst. I. 2. 3