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von Constantinopel. An dem Platz der Basilica des Senats,
also am Augusteum, stand ein Heiligthum, dessen Errich-
tung schon auf den ersten Gründer von Byzanz, den Heros
Byzas, zurückgeführt wird, was jedenfalls auf ein höhe-
res Alter desselben schliessen lässt: ein Tempel der Bhea
mit einem Standbild derselben, der zugleich als Heiligthum
der Tyche angesehen wurde 1). Von anderer Seite wird
Constantin als Erbauer zweier Tempel (uaoi) genannt, die
an demselben Platz lagen: diese sogenannten Tempel sind
aber vielmehr Hallen 2), die an oder in jener Basilica, die
gleichfalls von Constantin erbaut worden 3), angeordnet
waren. In der einen stellte er das Bild der Rhea auf,
welches zuvor auf dem Berge Dindymus bei Cyzikus ge-
standen hatte: nur nahm er der Rhea die Löwen weg,
die sie mit den Händen hielt, und faltete ihre Hände
zum Gebet; in dem andern die Tyche von Rom, (d. i.
ohne Zweifel Neu-Rom oder Constantinopel) 4), _v0n wel-
1) Hesych. Miles. (im 6. Jahrh.) Orig. Constant. S. 15. in Fragm.
hist. Graec. coli. C. Mullerus. Vol. IV. p. 149: Päugttzäv und röv
ßccatltxig Äayölczsuou 1671011 1120611 16 zai äyrel._ure xufhdgri-
cmro, {in 20:2 Tüxrctozl T079 rmiinztg Terilunrut. Ebenso Codi n.
Exc. de orig. Constant. p. 3. (p. 6. ed. Bonn), wo statt 51a gleich-
bedeutend önsg gelesen wird. Wenn man aber mit du Gange
Constant. christ. Lib. II. p. 147. ed. Par. örs statt än Iieset,
wie auch Heyne 6'311 verbessert an dem gleich anzuführenden
Ort p. 26. not. f., so würde sich ergeben, dass schon von Alters
her zwei Tempel, einer der Bhea und einer der Tyche, dort
gestanden hatten, was der Anordnung Constantids am besten
entsprechen würde.
2) Vergl. du Gange Const. christ. l. c.
3) Chron. pasch. p. 284. c.
4) Z osim. Hist. Lib. II. c. 31.Vergl. du Gange Constantin. christ.
Lib. II. l. c. Spanhem. Observ. ad Julian. Orat. I. p- 33-
Ho yn e Priscae artis opera Constantinopoli ext. in Comment. S00.
Gotting. Vol. XI. p. 25 sq. von Hammer Constantinopel lllld
der Bosporus Th. I. S. 159. Marq uardt Cyzikus und sein Gebiet
S. 96. Gieseler Kirehengesch. I, 2. (4. Aufl.) S. 7. A. 11.