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rusalems hervorgehoben zu werden, welche ein'Bi1d der
Judäa enthalten und mittelst dieser Vorstellung selbst zur
Erläuterung kirchlicher Alterthümer dienen. Noch früher
aber ist das gelobte Land durch ein einheimisches Denk-
mal entweiht worden, welches in den Kreis eben dieser
Vorstellungen gehört. Herodes der Grosse errichtete in
dem von ihm neugegründeten Casarea-Palästinä einen
Tempel des Augustus 1) und stellte darin die Statuen der
Roma und dieses Kaisers auf. Der jüdische Geschieht-
schreiber, der diese Kunde aufbehalten hati), leitet die-
selbe durch die Bemerkung ein: um den Römern zu ge-
fallen habe Herodes die Sitte übertreten und die Gesetze
verletzt, indem er Städte gegründet aus Ehrgeiz und
'l'empel errichtet, wenn auch nicht im Jüdischen Lande,
sondern drausseix: denn das hatten die Juden nicht er-
tragen, da es ihnen verboten sei Bilder und Figuren
nach der Griechen Art zu verehren. Dieses Buhlen
aber mit fremden Götzen, noch zur Zeit der Erscheinung
Christi, konnte das Land nicht frei und selbständig machen:
es war nur eine letzte Stufe auf dem Wege zum Unter-
gang. Ein Denkmal dessen nach der Eroberung Jerusa-
lems durch Titus erscheint der Flussgott des Jordan auf
dessen 'l'riumplllJogen, wovon früher die Rede gewesen
istß). Die Judäa selbst aber auf Münzen des Vespasian
(seit dem J. 71.) und des Titus (seit dem J. 72.) mit
der Inschrift JUDAEA CAPTA: sie sitzt mitiunterwürfi-
ger Gebehrde, zuweilen auf Waffen, an einen Palmbaum
gelehnt, auf dessen anderer Seite entweder der siegreiche
Feldherr steht oder ein Gefangener, der letztere zuweilen
mit gebundenen Händen; das ist der übereinstimmende
Gleichwie bei Panens, Juscp h".
2) lbid. Lib. XV. c. 9. S. G.
a) Oben S. 495.
Anti
Lih.