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als Symbol des Himmelsgewölbes, und in der einen Hand
das Horn der Amalthea. Durch Nachbildung erhalten ist
die Tyche von Antiochien, zunächst in Münztypen 1):
danach war sie gebildet auf einem Felsen (dem Berge
Silpius) sitzend, mit- einer Thurmkrone auf dem Haupt
und mit Aehren in der Rechten, zu ihren Füssen sah
man die jugendliche Gestalt des Flussgottes Orontes mit
halbem Leibe aus den Wellen hervorragend; auch ist eine
Statuengruppe, vermuthlich aus der Zeit nach Sept. Se-
verus, im vaticanischen Museumß), die für eine Copie
jenes Bildwerks des Eutychides gelten darf. Von die-
sen beiden Denkmälern sind die beiden wesentlichen
Attribute der Tyche zu entnehmen, das Füllhorn und
besonders die Thurmkrone (nvgywzdg urägomlog 3), muralis
corona), welche den Städten zukommt nach einem Bilde,
das schon Homer entwirft, wenn er die Mauern von Troja
einen heiligen oder schimmernden Kopfschmuck (Esgoä,
Äuroegd xgaföspva) nennt4), so wie bei Virgil die
turrigerae urbes als solche bezeichnet werden, welche der
1) Auf Münzen von Tigranes (83-66 vor Chr.) an, s. Eckhel
Doctr. numm. T. III. p. 247. (eine Tetradrachme desselben mit
dieser Vorstellung ist in der K. Sammlung zu Berlin unter den
ausgelegten M. n. 402. s. Pinder Die K. Samml. antiker Mün-
zen in Berlin S. bis auf Kaiser Julian, Ibid. p. 304: nament-
lich des Augustus, p. 272. 287; des Quinctilius Varus, Präses
von Syrien zur Zeit der Geburt Christi, p. 275; des Trajan,
Commodus, so wie auf Colouialmüuzen seit Caracalla, p. 289.
290. 303. u. a. m. Nur hat sie öfter statt der Aehren einen
Palmzweig in der Hand.
2) Abgebild. bei Visconti Mus. Pio-Clem. r. m. p. 72. P1. 46.
I-lirt Bilderbuch S. 183. Taf. XXVI, 1. O. Müller Antiq.
Alltiüchjp. 38. Tab. B. (wo auch fig. c. eine Münze des
Alex. Severus abgebildet ist, deren Gepräge diesem Bildwerk
am nächsten kommt.) Vergl. Beschreib. Rom's II, 2. S. 265.
a) Cornut. De nat. deor. c. 6.
4) Hom. Il. 1M, 100. Od. 11', 388.