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andere Meister 1). Auch in Deutschland erhellt der Ein-
fluss des van Eyck'schen Prineips bei einem Nachfolger
Stephaifs, von dem ein Tafelgemälde aus der Legende
der h. Ursula in der Kirche gleiches Namens zu Köln
sich befindet 2). Doch bleibt der Goldgrund hier länger
vorwaltend. Den Uebergang bemerkt man in den Gemälden
von dem Meister der Lyversbergischen Passion, welche
noch ganz auf Goldgrund gemalt ist; wogegen sein grosses
Altarwerk zu Linz vom J. 1463 zwar in den Mittelbildern
und den Innenseiten der Flügel ebenfalls Goldgrund, in
den Aussenseiten der letzteren aber landschaftliche Gründe
zeigt. Ein ähnlicher Unterschied der Gründe ist ange-
wandt in dem Altarwerk des Michael Wohlgemuth in
der Frauenkirche zu Zwickau vom J. 1479. Seit dieser
Zeit zeigen aber auch die Hauptbilder in den verschie-
denen deutschen Schulen landschaftliche Hintergründe 3).
1) Nanlentlich in folgenden Gemälden: von Bartol. Vivarini: Maria
hält das auf einer Brüstung stehende Kind vor sich, die Aus-
giessung des h. Geistes und der h. Georg (vom J. 1485), in der
K. Gemaldegallerie zu Berlin n. 1177. 1143. 1160; von Giov.
Bellini: Maria hält das auf einer Brüstung stehende KinrLvor
sich, und Christus segnend, ebendas. n. 11. 3., und die Ver-
klärung Christi im Museum zu Neapel; von Conegliano: Maria
mit dem Kinde auf dem Thron, welches gegen Johannes den
T. sich wendet, im Louvre; von Carlo Crivelli: Christus von
Maria und Johannes betrauert und bestattet, in der K. Gemälde-
gallerie zu Berlin n. 1173.
2) Kugler Handb. der Gesch. der Malerei von Burckh. Th. I.
S. 253.
s) Wie eine Verkündigung aus der Schule von Köln in der K. Ge-
mäldegallerie zu Berlin n. 1199; eine Kreuzigung in der Weise
des Friedrich Herlen vom J. 1477 im Dom zu Augsburg; eine
Kreuzabnahme aus der Schule von Calcar in der Morizkapelle
zu Nürnberg; endlich die Verklärung nebst andern Wundern
Christi von dem ältern Holbein vom J. 1502 in der Gallerie zu
Augsburg.