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klassischen
Alterthum.
i. In der antiken Kunstvorstellung 1) selbst zeigt
sich schon der Unterschied, dass den Bildern der Gott-
heiten über Länder und Städte theils ein religiöser Glaube,
theils nur ein künstlerisches Motiv zum Grunde liegt.
Allgemein ja wurden Städte und Länder unter den Schutz
von Göttern oder Heroen gestellt, zumal solcher, auf
welche die Gründung der Stadt oder die Abstammung des
Volks zurückgeführt wurde, wie Zeus als noltsdg,
d. i. als Stadtgott 2) zu Athen, wo er einen Altar nebst
Statue 3) auf der Burg und ein eigenes Fest (die Amölsta)
hatte 4) so wie in ganz Attica, vor allem aber Athene
als rcoluig zu Athen 5) verehrt wurde 6). So hatten auch
viele andere Städte von der Schutzgottheit ihren Namen T).
l) Vergl. Hirt Bilderbuch S. 178-185. O. Müller Handb. der
Archäol. der Kunst S. 405. Eine ältere akademische Schrift
von Chr. Henr. Ambders, Dissert. de imaginibus regionum.
Wittenh. 1691. 40., welche für eine Anzahl Länder die Schilde-
rung der Dichter beibringt und von Denkmälern fast nur einige
Münzen berücksichtigt, hat keine Bedeutung mehr.
2) In welcher Eigenschaft ihm der Eichenkranz geweiht war,
Plutarch. Coriol. c. 3.
a) Pausan. Gr. desc. Lib. I. e. 24. S. 4. Boeckh Corp. inser.
Gruec. T. I. n. 141. A. v. 8. 9., s. dazu p. 200. not. h. und
n. 150. A. v. 47.
4) SchoLArismph. Pac. v. 419. 420. Etymol. Magn. s. mdunöltvz.
5) Herod. Hist. Lib. V. c. 82. Pausan. I. 26, 6 1.
ü) Dieselbe hatte als nolod; zu Erythrä einen Tempel und ein
Schnitzhild von der Hand des Eudoeus, Pausan. VII, 5, 9. Und
als nohoüyog zu Sparta auf der Burg einen Tempel und ein
ehernes Standbild von der Hand des Gitiadas, lbid. III, 17,
2 Als nolwi; wurde sie auch verehrt zu Troezene, Me-
galopolis und Tegea.
7) Panofka Ueber den Einfluss der Gottheiten auf die Ortsnanxen,
in d. Philol. u. hist. Abhdl. der Akad. zu Berlin. 1840. S. 333 II.
1841. S. 81 1T.