560
begonnen, aber zur Verherrlichung der Siege über Na-
poleon ausgeführt und 1838 eröffnet ist: derselbe enthält
zunächst der Plattform, auf welcher das eherue Bild der
Friedensgöttin umgeben von Victorien erscheint, die vier
Flüsse des lombardisch-venetianischen Königreichs in kolos-
salen halbliegenden Gestalten; der Tessin und der P0
sind von Cacciatori, der Adige (Etsch) und der Ta-
gliamento von Marchesi 1). Die vier Hauptströme der
österreichischen Monarchie aber enthält zu Wien der
Brunnen auf der Freiung, ein Werk Schwanthalefs, in
Bronze gegossen von Miller vom J. 18462); sie sind
um eine Säule gereiht, auf welcher die Gestalt der Austria
sich erhebt: die Donau mit dem Blick nach oben und ihre
Locken lüftend, die Weichsel ihre Verbindung" mit der
Nogat andeutend, der Po ebenfalls mit der Bezeichnung
seiner Vereinigung mit dem Tessin und die jugendliche,
blumenbekräuzte Elbe, auf phantastischem Steingebilde
und die Meermuschel in ihrer Hand darstellend. Endlich
wie jene Werke imLouvre und in Mailand dem kriegerischen
Ruhm oder dem siegreich errungenen Frieden geweiht
sind; so ragt in der Mitte Deutschlands ein Denkmal hervor,
welches ein Werk des Friedens verkündigt und dessen
Segnungen, dem friedlichen Verkehr deutscher Stämme,
geweiht ist, das steinerne Kanaldenkmal zu Erlangen,
auch aus der Hand Schwanthalefs hervorgegangen vom
IJ. 1845 3): auf dem Postament erheben sich die halbsitzen-
den Statuen der Donau und des Mains, die auf ihren Urnen
ruhend und in der Linken die Attribute ihres Stromge-
biets haltend, die rechten Hände verschlungen haben und
sich freundlich anblicken.
E. Förster Handb. für Reisende in Italien S.
2) Tüb. Kunstblatt 1846. S. 252.
3) Ebendas. 1845. S. 340.
279.