Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

556 
horn in den Händen. Sodann zwei Münzen Gregors XIII. 
mit Ansicht einer steinernen Brücke über einen Fluss 
und der Aufschrift Viatorurn Saluti: die eine vom J. 1579 1) 
ohne Namen des Flusses enthält merkwürdigerweise unter 
den Wellen, die durch die Bogen der Brücke strömen, 
einen Stierkopf als Andeutung des Flussgottes, nach jener 
antiken Vorstellungsweise, welche zu Anfang desselben 
Jahrhunderts von Sannazar erneuert war 1) ;  die andere 
vom J. 1580 3) mit der Brücke über die Pelia bei Orvieto, 
deren Name darüber steht, enthält unten den Flussgott 
selbst in menschlicher Gestalt mit Urne und Ruder in den 
Händen. Dagegen ist auf zwei Münzen Sixtus V. eben- 
falls mit einer Brücke, durch die man das Wasser strömen 
sieht, deren eine mit der Aufschrift Pons felix die Jahres- 
zahl 1589 trägt4), diese Personification unterblieben. Sie 
kehrt aber wieder aus anderer Veranlassung auf einer 
Münze Clemens VIII. vom J. 1598 5), wo der Flussgott 
nach Ausweis der Inschrift: Remigravit Eridanus, auf 
die in jenem Jahre erreichte Wiedererwerbung von Ferrara, 
im Flussgebiet des P0, hindeutetß). 
6. Hier-nächst hat sich diese Vorstellung auch in den 
folgenden Jahrhunderten bis in die neuere Zeit auf Münzen 
fortgesetzt. Zunächst wieder aus Anlass eines Brücken- 
 Bonanni l. c. p. 347. n. XXXXI. mit Abbild. zu p. 323. 
2) S. oben S. 544. 
3) Bonanni l. c. p. 346 sq. n. XXXX. mit Abbild. zu p. 323. 
Lenormunt l. c. p. 18. Pl. XVI. n. 4. 
4) Bonanni l. c. zu p. 381.fig. XXXIV. Die andere, fig. XXXV., 
hat die Aufschrift Publicae commoditati. 
5') Bunanni l. c. T. II. zu p. 457. fig. XVIII. Lenormanr, 
l. c. p. 25. Pl. XXII. n. 3. 
ü) Welche auch durch folgende Inschrift in Marmor an der Engels- 
burg gefeiert, wird, bei Bonanni l. c. p. 475: 
Eridani imperio Clemens ct pacc per orbem 
Anton rcrldideral saccnla Ruma tihi.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.