Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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auch an dem zweiten Brunnen in Gestalt von Meer- 
ungeheitern mit Hunde- und Furienköpfen angebracht 
sind I). Ferner ist unter Pius IV. im J. 1563 zu Bologna 
ein Brunnen gebaut mit einem weiten Becken über nnar- 
mornen Stufen, welches sein Wasser empfängt aus den 
Urnen von Flussgöttern und den Brüsten von Najaden, 
deren Metallbilder oberhalb sich befinden, überragt von dem 
ehernen Standbild des Neptun, einem Werk des Giovanni 
da Bologna 2). Von demselben sind drei Flussgötter im 
Herzoglichen Garten zu Florenz. ln Frankreich ragt als 
der grösste einheimische Bildhauer des 16. Jahrhunderts 
Jean Goujon hervor, mit dessen Flussgöttern öffentliche 
Plätze und Gebäude geschmückt sind: von seinem Haupt- 
werk, dem Brunnen des Innocens sind drei Reliefs, ein 
junger Triton mit einer Nymphe und zwei Liebesgöttern, 
im Louvre 3), der von seiner Hand auch die Statuen der 
Venus und dreier Nymphen, das ist die Nymphe der Seine 
und vermuthlich der Marne nebst der Nymphe von Paris, 
enthält4). 
Dem 16. Jahrhundert gehört auch noch eine ganze 
Anzahl Münzen und Medaillen mit der Vorstellung eines 
Flussgottes an. Seltener ist das Bild eines Meergottes, 
wie eine Medaille des Cosimo Herzogs von Florenz von 
1555 ö), die unter der Aufschrift Ilva renaseens die be- 
festigte Insel Elba mit Schiffen im Hafen zeigt, ihn ausser- 
 Vasari Leben der Maler ßd. V. S. lll. 
2) Erwähnt von Vasari a. a. O. Bd.Vl. S. 215. Von einer gleich- 
zeitigen Denkmünze, die eine Ansicht ldes Brunnens enthält, 
s. Bonanni Numisln. pontif. Roman. T. I. p. 280. n. XVI. mit 
Abbild. zu p. 271. 
a) Musmäe Angouläme n. 94. Waagen Kunstw. u. Künstler in 
Paris S. 768. 
4) Clarac Musöe de sculpt. Pl. 231. 
5) Luckius Sylloge numism. elegant. p. 173. Ein Exempl. in 
Bronze ist in der K. Sannnl. zu Berlin.
	        
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