Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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zur Bewillkommnung bei dem festlichen Empfang Karl's V., 
als er von Tunis siegreich heimkehrend am 4. Mai 1536 
nach Florenz kam: es waren die Flüsse Bagrada (in Africa), 
Ebro, Donau, Rhein, Tiber und Arno, Kolosse von acht 
Ellen Grösse,  der letzte ein Werk des Montorsoli 1), 
die beiden ersten von Tribolo ausgeführt2), und zwar 
der Bagrada auf der Haut einer Schlange ruhend, der 
Ebro mit dem Horn Amalthea's in einer und mit einem 
Ruder in der andern Hand 3). Und so wurden auch be- 
deutungsvoll der Arno und Tiber auf dem Katafalk am 
Grabe Michelangelds aufgestellt. 
Eine eigenthümliche Verwendung aber erhielten die 
Standbilder der Flussgötter, indem man es liebte, in Gärten 
und auf öffentlichen Plätzen, bei Brunnen und Wasserlei- 
tungen sie aufzustellen und dienstbar zu machen. S0 sind 
die schon (S. 480.) erwähnten Statuen des Arno und des 
Mugnone bei den Wasserwerken in der Herzoglichen 
Villa zu Castello angeordnet (um 1540): der Mugnone 
eine vier Ellen hohe Figur von grauem Sandstein, in 
schöner Stellung auf den Boden hingestreckt, trägt auf 
einer Schulter eine Vase, aus welcher Wasser in ein 
Becken strömt; der Arno, auf der Hüfte eine Vase haltend, 
ruht auf einem Löwen, der eine Lilie hält4),  beides 
I) Vasari Leben der Maler Bd. V. S. 97. 
z) Ebendas. Bd. IV. S. 68. 
u) Es enthielt auch der bald darauf zu Florenz aus Anlass der 
Hochzeitsfeierlichkeiten des Herzogs Cosimo errichtete Triumph- 
bogen (vergl. oben S. 404.) folgendes Gemälde von der Hand 
des Battista Franco: auf einem Felsen sass Kaiser Karl V. 
mit Lorbeer gekrönt, ihm zu Füssen der Fluss Betis mit einer 
Vase, die aus zwei Mündungen Wasser strömte; daneben war 
der Donaulluss und ergoss seine Wasser aus sieben Mündungen 
in's Meer. Vasari a. a. O. Bd. V. S. 42. 
4) Ebendas. Bd lV. S. 79. '79.
	        
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