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den elyseischen Feldern anlangt, freudig empfangen von
den berühmtesten Malern und Bildhauern des Alterthums
wie der neuern Zeit, und zu seinen Füssen in schöner,
annxuthiger Stellung den Flussgott Arno mit einem Blatt
in der Hand, worauf man folgenden Vers aus Dante las,
der ursprünglich auf den Virgil bei einem ähnlichen
Empfang in einer Region des Inferno sich bezieht 1):
Tutti Fammiran, tutti onor gli fauno.
Ein anderes Gemälde von der Hand des Bernardo delle
Girandole 1) enthielt die Flüsse der, drei Haupttheile der
Welt, den Nil, Ganges und Po, welche trauernd kamen,
um mit dem Arno über den gemeinsamen Verlust zu
klagen und ihn zu trösten (ein Gedanke, der an die vorhin
erwähnte nuythologische Composition Giulio Romands er-
innert): das Abzeichen des Nil war ein Krokodil und ein
Aehrenkranz; das des Ganges der Vogel Greif und ein
Diadem von Edelsteinen; das des P0 ein Schwan und eine
Krone von schwarzem Ambraf Eine Fama, die man in
der Höhe schweben sah, hatte jene Flüsse nach Toscana
geleitet und sie umgaben den Arno, der mit Cypressen
bekränzt die wasserlose Vase mit einer Hand in die Höhe
hielt, in der andern hatte er einen Cypressenzweig, und
unter ihm lag ein Löwe. Darunter standen die Verse:
Venimus Arne tuo conlixa en vulnere moesta
Flumina, ut ereptnm mundo ploremus honorem.
Noch mehr Veranlassung als die Malerei hatte die
Bildhauerkunst zur Darstellung von Flussgöttern. Eines-
theils verfolgte sie darin dieselbe Richtung, die schon
früher hervorgetreten ist, solche Figuren als Festbilder
zu verwenden. Wie der Triumphbogen Alfons I. zu Neapel
mit Flussgöttern geschmückt war, so dienten sie auch
Inf.
i a.
l) Dante
2) Vasari
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