Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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einem Hause zu Verona: eine Wand desselben zeigt den 
Kampf der Centauren und eine Menge Flussgötter; eine 
andere die Vermählung des Benaco (Garda-Sees) mit 
der Caris, der Nymphe des Sees, wodurch der Fluss 
Mincio geboren wird, der in der That aus diesem See heraus- 
kommt 1).  Eine besondere Veranlassung, zu mannich- 
faltiger Theilnahme die Flussgötter vorzuführen, gaben 
die Exsequien Michelangelds am 14. Juli 1564 in der 
Kirche S. Lorenzo zu Florenz, bei deren Ausschmückung 
die Künstler von dem Grundsatz ausgingen: „da man 
einen solchen Mann ehren wolle, so müsse dies nicht mit 
königlichem Pomp oder überflüssiger Eitelkeit, sondern 
viel lieber durch Werke voll Geist und Anmuth geschehn, 
hervorgebracht durch ihr Wissen und die Fertigkeit ihrer 
Hände, auf dass die Kunst von der Kunst geehrt werde" 2). 
Und zwar war nicht minder die Sculptur als die Malerei 
dabei betheiligt. Es war nehmlich von Battista di Bene- 
detto und Giovanni da Castello die kolossale Statue des 
Arno und des Tiber gearbeitet, welche auf dem Postament 
des Katafalks ihre Stelle hatten: der Arno mit dem Ab- 
zeichen des Löwen hielt ein Füllhorn mit Blumen und 
Früchten, Bild der Früchte der Kunst, die in Florenz an's 
Licht gekommen;  ihm zu Seiten und gegenüber aus 
seinem Füllhorn Blumen und Früchte in den Händen haltend, 
lag der Tiber, dessen Abzeichen die Wölfin mit Romulus 
und Bemus war: indem er die Früchte des Arno genoss, 
zeigte er, dass Michelangelo eine lange Reihe von Jahren 
in Rom gelebt und dort die Wunder geschaffen habe, 
welche die Welt in Staunen versetzten. Anderntheils sah 
man in einem der in den Kapellen angeordneten Gemälde 
von Alessandro Alloriii) den llrlichelangclo, wie er in 
Vasari Lcben der 
Ebcndas. Bd. V. S. 
Ehmldas. S. 459 f. 
Bd 
Maler 
449. 
333.
	        
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