Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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ordnet 1) ; auch erscheinen die Götter der beiden troischen 
Flüsse nebst einer Najade in einer Composition desselben 2) 
von dem Urtheil des Paris 3). Aber den selbständigen 
Inhalt einer Composition bilden sie in einem der vier 
Blätter des Giulio Romano zur Fabel von Apollo und 
Daphne4); der alte Peneus liegt auf seine Urne gestützt, 
voll Trauer um den Verlust der Tochter; um ihn her 
bemühen sich vier andere Flussgötter, welche gekommen 
sind ihn zu trösten: sie erscheinen sämmtlich mit ihren 
Urnen, woraus das Wasser strömt, so dass es zum Theil 
unmittelbar die Person des Peneus trifft, das giebt dem 
Bilde eine gewisse sprudelnde Frische; einen Contrast 
"gegen die dramatische Bewegtheit des Vordergrundes 
bildet im Hintergrund die einsame Gestalt des lnaehus, 
der selbst trauernd über die lo in seiner Grotte zurück- 
geblieben ist. Anderswo ist in der Soene selbst, wie 
Apollo die Daphne verfolgt, wiederum nur, nebenbei der 
Flussgott mit der Urne dargestellt, in einem der neun 
Gemälde, welche Götterliebschaft-en zum Gegenstande haben 
in der Gallerie des Herzogs von Marlborouglhg, in Blenheim, 
angeblich von Tizian 5), die aber vielmehr dem Alcssanrrdro 
il Qadovanino in der ersten Hälfte desl7. Jahrhunderts 
beigemessen werden 6). Der zweiten Hälfte desselben 
1) Passavant Bafael von Urbino Th. ll. S. 346. Platner 
Beschreib. B0m's III, 3. S. 598. 
2) Passavant a. a. O. S. 650. x  
3) Desgleichen enthält; ein Gemälde des Inndcenzo da lmola: 'fpoll0 
und Marsyas, im Palast della Viola zu Bologna in laaumreicher 
Landschaft, im Hintergrund zur Linken einen Flussgott, der seine 
Urne ausgiesst, abgebild. bei d ' Agin 00 u rt Pitt. Tav. CLVIII, S. 
4) Gestochen vom Meister mit dem Würfel, Bartsch Peintr. grav. 
T. XV. p. 198. n. 22. Ein Exempl. im K. Kupferstichlsab. zu Berlin. 
5) Als solche gestochen von P. van Gunst; ein Exempl. im K. 
Kupferstichkab. zu Berlin. 
G) Waagen Kunstw. u. Künstler in England Th. II. S. 52.. 
35 "Ii
	        
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