547
ordnet 1) ; auch erscheinen die Götter der beiden troischen
Flüsse nebst einer Najade in einer Composition desselben 2)
von dem Urtheil des Paris 3). Aber den selbständigen
Inhalt einer Composition bilden sie in einem der vier
Blätter des Giulio Romano zur Fabel von Apollo und
Daphne4); der alte Peneus liegt auf seine Urne gestützt,
voll Trauer um den Verlust der Tochter; um ihn her
bemühen sich vier andere Flussgötter, welche gekommen
sind ihn zu trösten: sie erscheinen sämmtlich mit ihren
Urnen, woraus das Wasser strömt, so dass es zum Theil
unmittelbar die Person des Peneus trifft, das giebt dem
Bilde eine gewisse sprudelnde Frische; einen Contrast
"gegen die dramatische Bewegtheit des Vordergrundes
bildet im Hintergrund die einsame Gestalt des lnaehus,
der selbst trauernd über die lo in seiner Grotte zurück-
geblieben ist. Anderswo ist in der Soene selbst, wie
Apollo die Daphne verfolgt, wiederum nur, nebenbei der
Flussgott mit der Urne dargestellt, in einem der neun
Gemälde, welche Götterliebschaft-en zum Gegenstande haben
in der Gallerie des Herzogs von Marlborouglhg, in Blenheim,
angeblich von Tizian 5), die aber vielmehr dem Alcssanrrdro
il Qadovanino in der ersten Hälfte desl7. Jahrhunderts
beigemessen werden 6). Der zweiten Hälfte desselben
1) Passavant Bafael von Urbino Th. ll. S. 346. Platner
Beschreib. B0m's III, 3. S. 598.
2) Passavant a. a. O. S. 650. x
3) Desgleichen enthält; ein Gemälde des Inndcenzo da lmola: 'fpoll0
und Marsyas, im Palast della Viola zu Bologna in laaumreicher
Landschaft, im Hintergrund zur Linken einen Flussgott, der seine
Urne ausgiesst, abgebild. bei d ' Agin 00 u rt Pitt. Tav. CLVIII, S.
4) Gestochen vom Meister mit dem Würfel, Bartsch Peintr. grav.
T. XV. p. 198. n. 22. Ein Exempl. im K. Kupferstichlsab. zu Berlin.
5) Als solche gestochen von P. van Gunst; ein Exempl. im K.
Kupferstichkab. zu Berlin.
G) Waagen Kunstw. u. Künstler in England Th. II. S. 52..
35 "Ii