Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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und Lilien zu mischen und mit dem Blumenilor den König 
zu bestreuen.  Von einem solchen mythologischen Apparat 
zur heiligen Geschichte haben jedoch die zeichnenden 
Künste sich fern gehalten; aber von der einfachen oder 
vielmehr doppelten Personification des Jordan hat auch 
diese Zeit ein Beispiel aufzuweisen in einem Gemälde, 
welches als Decoration der Kirche S. Giovaitni zu Florenz 
nach der Angabe edes Herzogs Cosimo zur Taufe seines 
ältesten Sohnes Francesco von Vasari, wie derselbe rühmt, 
in der kurzen Frist von sechs Tagen ausgeführt wurde 1): 
„man sah viel Volk, "welches. zuschaut und sich taufen 
lässt, andere, welche siclfin" verschiedenen Stellungen 
auskleiden und ankleiden, in der Höhe Gott Vater, der 
den heil. Geist herabscndet, unten die Flussgötter Jor 
und Dan, welche durch die Vereinigung ihrer Wasser 
den Jordan bilden".  Kaum hierher zu rechnen ist eine 
emaillirte Schaale von Pierre Rexmon (1571) in der 
K. Kunstkammer zu Berlin 2), auf der zwar eine biblische 
Seene und Flussgötter abgebildet sind, aber getrennt: 
nehmlich um das Aeussere umher läuft die Darstellung des 
Moses, der denWasserquell aus dem Felsen schlägt; im 
Innern ist sie," ausser mit baroken Ornamenten, mit Fluss- 
gottheiten versehen. i 
Einen späten Nachkömmling dieser Kunstrichtung 
treffen wir noch unter den Werken des N icolas Poussin,  
der zwar in andern Gemälden aus der biblischen Geschichte, 
worin Quell- und Flusswasser zu sehen ist, dasselbe nach 
der Natur unpersönlich abgebildet hat, wie bei der Taufe 
der Juden durch Johannes im Jordariä); aber in seiner 
Ü Vasuri Leben der Maler Brl. IV. S. 91.  
4') (v. Ledebu r) Leitfaden 5.44. K ngler Beschreih. S. 145m. 231. 
3) IHIXLOIIVPO n. 212. ubgebild. bei Lavallöe Galerie du musäe 
de Franco T. I. PI. 1. Auch bei dem Zusammentreffen der 
Syl 
Kunst. 
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