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der Bibel zu Erlangen 1), beide aus dem 12. Jahrhundert,
so wie in dem Psalterium des Landgrafen Hermann von
Thüringen aus 12. 13. Jahrhundert zu Stuttgarti);
endlich das Relief in Goldblech am Kasten der heil. drei
Könige vom J. H68 im Dom zu Köln 3).
Seitdem
dreizehnten
Jahrhundern
Merkwürdig ist, wie noch das ganze 13. Jahrhundert
hindurch die Darstellung derFlussgötter in biblischen Soe-
nen anhält. Wogegen die beiden folgenden Jahrhunderte
fast leer daran sind. Aber seit dem 16. Jahrhundert
sind sie auch in diesem Zusammenhang zuweilen wieder
zugelassen. Noch mehr werden sie in Bildern mytho-
logischen Inhalts, die seitndieser Zeit so grosse Aus-
breitung gewinnen, gleichfalls zur Schilderung der Scene
angewandt. Am häufigsten aber erscheinen sie seitdem
in selbständiger Composition, indem man boflissen war,
Zimmer, Gartenanlagen und öffentliche Plätze mit alle-
gorischen Figuren dieser Art zu schmücken: sie sind
demnach sowohl in Gemälden dargestellt, als zumal in
Werken -der Sculptur, da diese Kunst die persönliche
Repräsentation der N aturerscheinung viel weniger entbehren
kann, als die hlalerei, die eben damals diese Stufe der
Kunst überschreitend in der so naturwahren als poetischen
Schilderung der Landschaft und somit auch der Gewässer
zur Vollendung strebte.
1. Von biblischen Vorstellungen sind es im 13.Jahr-
hundert wieder die Paradiesesflüsse und der Jordan bei
Vor der Apocalypse. Ebendaselbst ist. auch die Kreuzigung
ohne Sonne und Mond, s. ohen S. 153. A. 1.
Bl. 31. vers. In derselben Handschrift erscheinen bei der Kreu-
zigung Sonne und Mond nur als Gesichter, s. oben S. 167.
Worin bei der Kreuzigung Sonne und Mond in halber Figur
gebildet sind, s. oben S. 165.