Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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hunderts, beide in der K. Bibliothek zu Paris, zu bemerken. 
Der Elfenbeindeckel eines Sacramentarium aus Metz ent- 
hält unter andern Bildern aus dem Leben Jesu auch dies 
Ereigniss 1), wobei man unten zur Linken den sitzenden 
Flussgott erblickt, der die Rechte zu Christus emporhebt 
und mit der Linken auf eine Urne sich stützt, aus der 
alles Wasser hervorströmt. In dem Miniaturbild aber eines 
Liber precum 2), wo über Christus nicht allein die Taube, 
sondern auch die Hand Gott-Vaters erscheint (so dass 
hier die Dreieinigkeit abgebildet ist), kommt das Wasser, 
in welchem Christus steht, von beiden Seiten aus Urnen, 
die von knieendeil einander zugekehrten Flussgöttern ge- 
halten werden und zum ersten mal die Silben JOB und 
DAN zur Aufschrift haben, als die Namen der beiden 
Quellen, aus denen der Jordan entspringen soll. 
Ferner aus dem 10-12. Jahrhundert lassen sich mit 
derselben Vorstellung fünf Miniaturbilder und eben so 
viele Sculpturwerke nachweisen, wozu noch Mosaiken 
byzantinischen Ursprungs kommen. Was zuerst die abend- 
ländischen Bildwerke betrifft; so enthält das Benedictionale 
Ethelwolds Bischofs von Winchester (970-984) in der 
Sammlung des Herzogs von Devonshire zu Chatsworth 
ein Miniaturbild der Taufe Christi 3), worin der Flussgott 
des Jordan mit beiden Händen seine Urne zu dessen 
Füssen ausgiessend, als eine halbnackte bärtige Figur 
erscheint, mit goldenen Hörnern an den Schläfen begabt. 
Abgebild. bei Lenornlant l. c. p. 15. Pl. 18. 
SuppLlat. n. 641. Abgebild. bei Didron Iconogr. chi-et. p. 210. 
vergl. dessen Manuel d'iconogr. chret. gr. et lat. p. 164. 
Bl. 25. a. Abgebild. bei Gage in d. Archaeologia T. XXIV. 
zu p. 62. Pl. XVII. s. dazu p. 38., daraus zur Hälfte (mit 
dem Flussgott) bei Langlois Essais sur la calligr. des manuscr. 
du moyeu aige zu p. 10.; beschrieben von Waagen Kunshv, 
u. Künstler in England Th. II. S. 442.
	        
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