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Die andere,
läuft:
welche
11m
den
obern
Rand
des
Beckens
Quatuor irrorant paradisi flumina mundum
Virtutesque rigant totidem cor crimine mundum;
Ora prophetarum qu(a)e vaticinata fuerunt
H(a)ec rata scriptores evangelii cecinerunt.
Aber auch an einem Abendmahlskelch sind die Figuren
der Paradiesesilüsse angebracht, der ehemals in der Abtei
Weingarten sich befand 1), ein Werk des Conrad de Huse 2):
wie nehmlich am Fuss und Körper desselben" in je vier
Medaillons alt- und neutestamentliche Ereignisse, die
einander entsprechen, wie die Sündfluth und die Taufe
Christi, abgebildet sind, so erscheinen zwischen diesen
Medaillons unten die liegenden Figuren der vier Flüsse, ihre
Urnen ausgiessend, mit beigeschriebenen Namen, oben die
symbolischen Figuren der Evangelisten.
Nach dieser vielfältigen Ausschmückung kirchlichen
Geräths mit den personificirten Paradiesesflüssen kann es
nicht auffallen, dass diese Figuren auch an den Kirchen-
gebäuden selber gebildet sind: solche Bildwerke sind aus
dem 12. Jahrhundert in der Kathedrale zu Autun und in
der Kirche zu Vezelay; in beiden haben die Flussgötter
Kronen auf .dem Haupt, in der letztern (wo sie an einem
Kapitäl der Südseite erscheinen) zeigt sich die schon
anderweit bemerkte Verschiedenheit, dass drei derselben
aus Urnen das Wasser fliessen lassen, während der vierte
es aus dem Munde speitä).
Endlich sind zuweilen die Paradiesesströme mit Be-
1) Abgebild. bei Gerbert Vet. Iiturg. Alemann. P. I. p. 219.
Tab. III. d'Agincourt Scult. Tav. XXIX, 28. Didron Annal.
archeäol. T. III. zu p. 207.
2) Nach Gerbert wird nur der Name dieses Meisters aufgeführt von
Cicognara Storia d. scult. V0]. III. ed. in 8". p. 107.
n) Crosni er im Bulletin monum. par de Caumont. T. XIV. p. 179.