Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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lieh aufBogen sitzend statt der Urnen Flaschen mit langem 
Halse halten, woraus ein Wasserstrahl sich ergiesst; dazu 
gehört die Inschrift: 
Fons paradisiacus p(er) ilnlnina quatuor ex(it), 
H(a)ec quadriga levis XE per omnia vexit. 
Das heisst: gleich der Quelle des Paradieses ist das 
Evangelium vierfältig" ausgegangen; auf diesem Triumph- 
wagen 1) ist die Kunde von Christus überallhin verbreitet, 
hat er selbst überall seinen Einzug gehalten.  Hiernach 
sind die Figuren der Paradiesesflüsse verständlich, die an 
einem tragbaren Altärehen des H. Jahrhunderts angebracht 
sind, der in der Peter Levenschen Sammlung zu Köln 
sich befindetß): die steinerne Altartafel hat eine hölzerne 
Einfassung, die mit Messing; stark überzogen, mit. Arabes- 
ken gravirt und vergoldet ist, alle Figürehen sind von 
Silber und ebenfalls vergoldet; diese Einfassung enthält 
zu beiden Seiten einen Cherub, mit sechs Flügeln und 
sechs Augen in betender Stellung, beide einander zu- 
gekehrt,  wie sie an dem Deckel der Bundeslade an- 
gebracht waren 3); oben und unten steht ein Engel, 
welcher aus einem Kruge Wasser giesst; in den vier 
Ecken aber sitzen die Flüsse des Paradieses, halbnackte 
jugendliche Gestalten, welche ihre Urnen ausgiessen, in 
dieser Ordnung: 
Phison Evrates 
Geon Tigris. 
 S0 sagt Durandus Ration. div. offic. Lib. VII. c. 44. S. 3. 
(nach Innocent. I. c. p. 167): hujus (Christi) quadriga est 
cvangelica doctrina, per quam ejus fama per mundum vehitur 
universum. 
2) Abgebild. bei Heideloff Ornamemik des Blimtelalters H. VIII. 
S. 17. Taf. III. Iig. a. Der Herausgeber setzt den Altar in's 
8. Jahrhundert; s. dagegen Texier in Didron Annal. archeol. 
T. IV. p. 291. 
a) 2 Mos. 25, 18. 20. 37, 7. 9.
	        
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