Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, worauf wir im fol- 
genden Abschnitt zurückkommen. 
Am geläufigsten ist die Darstellung der Paradieses- 
flüsse als Sinnbild der vier Evangelien,  ein Typus, 
der, wie er seit uralter Zeit in der Kirche, namentlich 
schon von Cyprian (in einem Briefe vom J. 256) 1) geltend 
gemacht war, so auf das Mittelalter insbesondere durch 
lsidorus 2) übergegangen ist, der die vier Flüsse, in welche 
die Eine Quelle des Paradieses sich theilt, geradezu von 
den Evangelien erklärt, deren Verkündigung, obwohl 
vierfältig, doch Eine sei, weil sie von einem und dem- 
selben göttlichen Munde ausgegangen. Dieser 'l'j,rpus wird 
bei der Symbolik der christlichen Kunst im folgenden 
Bande näher zur Erörterung kommen. Hier sei nur noch 
verwiesen auf die Inschrift zu einem Miniaturbilde des 
12. Jahrhunderts (von der sogleich die Rede sein wird), 
woraus zu ersehen, in welcher Ordnung die einzelnen 
Paradiesesflüsse den Evangelisten zugetheilt worden. Indem 
wir also für jetzt nur die Kunstvorstellung und zwar die 
Darstellung der Paradiesesllüsse als Personen in's Auge 
fassen; so ergiebt sich zuvörderst, dass wie in der vorigen 
Periode diese Flüsse nur nach der natürlichen Erscheinung 
gebildet sind, so diese unpersönliche Darstellung noch 
beibehalten ist in einer Anzahl Mosaiken so wie in ging") 
Miniaturbilde aus dem Anfang- dieses Zeitalters, welche 
übereinstimmend das Lamm Gottes auf einem Berge stehend 
zeigen, von dem die vier Flüsse des Paradieses entspringen: 
das sind die Mosaiken von S. Prassede, S. Cecilia und 
S. Marco zu Bomä), und eine Initiale in dem Sacramen- 
Cyprian. Epist. LXXIII. ad Jubajan. p. 132. ed. Batuz. 
Isidor. in Genus. c. III. S. 3. Opp. ed. Areval. T. V. p. 
und Prooem. in lib. vet. ac nov. Test. c. 86. Ibid. p. 214. 
Abgebild. bei Ciampini Vet. monim. T. II. p. 149. 162. 
Tab. XLVII. LII. XXXVII. 
270. 
123.
	        
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