Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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vor dem vorhin erwähnten Psalterium etwa aus dem Ende 
des 12. Jahrhunderts in der K. Privatbibliothek zu Stutt- 
gart 1) so wie vor einem Psalter aus dem Anfange des 
13. Jahrhunderts in der Bibliothek des Arsenals zu Paris 2), 
worauf sie ganz gewöhnlich werden.  Inzwischen er- 
weitert sich das Gebiet landschaftlicher Darstellung, es 
treten eigenthümliche Compositionen hervor; die Unfähig- 
keit dazu zeigt sich noch in der zweiten Hälfte des 13. 
Jahrhunderts in den Malereien einer italienischen Hand- 
schrift des Ritterromans Tristan in der Nationalbibliothek 
zu Paris 3); aber von Ambrogio Lorenzetti um 1337 ist 
das städtische und ländliche Leben geschildert in einem 
Gemälde im ötfentlichen Palast zu Siena, in welchem man 
eine reich angebaute Landschaft sieht, die als der früheste 
Versuch hervorgehoben wird, Feld und Wald und Anbau 
darzustellen 4).  Im 15. Jahrhundert aber gelangen 
mit der Landschaft überhaupt auch jene landschaftlichen 
Bilder des Kalenders zu anmuthigster Ausbildung, wovon 
im letzten Viertel desselben die Miniaturen in dem Gebet- 
buch der Maria von Burgund in Oak-Hill bei Liverpool 5), 
eins der feinsten Denkmale aus der Schule der van Eyck, 
und in dem Gebetbuch der Anna von Bretagne in der 
Nationalbiliothek zu Paris ß) Zeugniss geben. 
1) Kugler Museum, 1834. S. 98. 
T) Waagen Kunstw. u. Künstler in Paris S. 285., wo dies als 
eins der ältesten in den Abendländerzi bekannten Beispiele be- 
zeichnet wird. 
3) Worin nur Berge bisweilen flüchtig angedeutet, Wälder durch 
einige typische Bämne bezeichnet und daher zu besserem Ver- 
ständniss mit rleiWUnterschrift una, sehnt versehen sind. W aa- 
gen n. a. O. S. 316. 
4) Rumohr Italien. Forschungen Th. II. S. 103. 
b) Waagen Kunstw. u. Künstler in England Th. II. S. 387. 
 Waagen Knnstw. u. Künstler in Paris S. 380 f. Ein Facsinlile 
dieses Kalenders ist erschienen in Thc illuminated Calender am!
	        
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