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Glasscherbe, die ebenfalls aus einem römischen Cöme-
terium stammt 1). S0 ist auch in einem Bilde des er-
höhten Christus in den Mosaiken an der Tribune von
S. Cosma und Damiano aus der Zeit Felix IV. (526-530) 2)
der Jordan, dessen Wasser man im Vordergrunde sieht,
nur mit seinem Namen bezeichnet.
Vom
neunten
bis
in's
dreizehnte
Jahrhundert.
Sehr häufig ist in diesem Zeitalter die persönliche
Darstellung der Flüsse; obwohl die Carolinischen Bücher
von den Bildern auch diese Figur als falsch und un-
biblisch verwerfen 3). Und zwar finden sie sich vornehm-
lich in Miniaturen und Elfenbeindeckeln, aber auch auf"
kirchlichem Geräth von Stein, Erz und Gold und selbst
an Kirchengebäuden sind sie angebracht.
In der Regel sieht man sie in ganzer Figur und fast
durchgängig ist ihnen männliche Bildung gegeben: aus-
nahmsweise kommen die vier Flüsse des Paradieses in
Gestalt von Nymphen vor 4); wie auch die Personilication
des rothen Meeres weiblich gebildet ist 5). Ganz vereinzelt
ist eine. Tritonenbildung 6). Sie erscheinen meist ganz
nackt oder mit nacktem Oberleib. Zuweilen sind die
Abgebild. bei Buonarroti Yasi di vetro p. 40. Tab. VI. Iig. 1.
2) Ahgebild. bei Cianzpini Vet. monim. P. II. Tab. XVI. Knapp
Die Basiliken des christl. Rom Tal". XLII. Vergl. Platner
Beschreib. Bonfs IIl., 1. S. 366.
3) S. oben S. 18. vergl. S. 141.
4) Im Evangel. 11. Jahrh. zu München (Cim. Desgleichen
in der Bibel 13. Jahrh. zu Prag, s. d. folg. Abschnitt.
b) Bei dem Durchgang der Israeliten in den Werken des Gregor
Naz. 9. Jahrh. so wie in einer Catene zu den Psalmen 10. Jahrh.,
beide zu Paris, und in Stücken der heil. Schrift 11. 12. Jahrh.
im Vatican.
ü) Im Psalterium 10. Jahrh. zu Stuttgart.