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von den Fluthen ereilt sind und ein schreckliches Ge-
tümmel zeigen, während die zur Linken noch in ge-
schlossenen Gliedern reiten. Auf eben dieser Seite nun,
im Vordergrunde, sind drei sitzende Figuren gebildet;
vor Pharao's Wagen ein bärtiger Greis, offenbar der Gott
des rothen Meeres, der in der Linken nach dem Belief
zu Rom ein Füllhorn, nach dem zu Arles zwei Aeste
(oder vielmehr Schilfrohr) hält, die Rechte streckt er
gegen die Bosse Pharads aus; weiter links zwei
weibliche Figuren oder Nymphen, von denen im Folgen-
den (S. 57.) dieRede sein wird. Noch zwei andere
Sarkophage zind zu Arles, die denselben Gegenstand mit
einigen Abweichungen zeigen 1), und einer zu Aix2):
die Abweichungen bestehen vornehmlich darin, dass der
Meergott, statt das Füllhorn in der Linken zu haben,
mit dem linken Arm auf eine Urne sich stützt, welche
Wasser ausströmen lässt, und dass statt der beiden weib-
liehen Figuren nur eine erscheint.
Die zweite Scene, die zu einer ähnlichen Personi-
fication Veranlassung gegeben, ist die Himmelfahrt des
Elias, welche in der Nähe des Jordan erfolgte, als der
Prophet mit seinem Schüler Elisa von Jericho kommend
über den Fluss gegangen war (2 Kön. 2, 7-13.) Dein-
zufolge ist der Flussgott des Jordan bei diesem Ereigniss
vorgestellt an der Querseite zweier Sarkophage aus dem
vaticanischen Cömeterium, von denen der eine, der wegen
der auf der Vorderseite befindlichen Figuren von Amor
und Psyche schon früher vorgekommen ist 3), jetzt in
der Peterskirche steht, der andere mit den durch Kauf
1) Wie Millin l. c. p. 538. nur kurz erwähnt.
2) Abgebild. bei Millin l. c. T. II. p. 353-359. Pl. L. üg. I.
a) Oben Th. I. S. 215 f. Die Querseiten sind abgebild. bei Bosio
p. 77. Aringhi T. I. p. 309. Bottari T. I. Tav. XXIX.