Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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drei Personen enthalten. In solcher Weise ist einmal 
auch der Durchgang durch's rothe Meer dargestellt auf 
einem Sarkophag zu Rom 1), wo die Scene nur in der 
obern Abtheilung der Vorderseite den Abschnitt zur 
Rechten einnimmt: da ist aber keine Personification an-- 
gebracht, sondern das Wasser natürlich dargestellt, worin 
Pharao auf einer Quadriga fahrend versinkt, während 
gegenüber Moses auf dem Trockenen steht. Dagegen 
stellen mehrere Sarkophage, einer zu Rom, die andern 
zu Arles und Aix, dabei den Gott des rothen Meeres 
vor Augen. Zwei derselben, der zu Rom 2) und einer 
zu Arles 3), zeigen eine sehr genaue Uebereinstirnmung. 
Zur Rechten sieht man auf dem Trockenen die lsraeliten, 
welche ihre Kinder führen oder tragen, an ihrer Spitze 
links den Moses mit dem Stabe, den Aegyptern zuge- 
wandt,  auf dem letztern Sarkophag auch die Prophetin 
Mirjain mit der Pauke (2 Mos. 15,  Den grössern 
Theil des Reliefs zur Linken nimmt der Untergang der 
Aegypter ein: in der Mitte Pharao mit Schild und Speer 
auf einer Biga, zu beiden Seiten seine Reiterei, von der 
die zur Rechten, zwischen ihm und dem Moses, schon 
1) Bosio p. 99. AringhiTJ. p.331. Bottari  
I) Ehemals im Palast lllattei; doch kommt er in den 1776-1779 
in drei Banden erschienenen Menum. Matthaeiorum nicht vor: 
wahrscheinlich ist er in das christliche Museum des Vatican ge- 
kommen. Abgebild. bei Bosio p. 591. Aringhi T.II. p. 397. 
Bottari T. lll. Tav. CXCIV. Vergl, Münter Sinnb. H. II. 
S. 58 f. In der Aufschrift der Abbildungen fällt die Bemerkung 
auf, "man glaube (creditur), dass er aus den Cömeterien ans- 
gegraben sei"; es wird aber nicht gesagt, 0b die hierdurch 
ausgedrückte Ungewissheit äusserlich begründet ist, oder oh 
man nur aus einem innern Grunde, durch die Ungcwühnlichkeit 
der Darstellung zu einem Zweifel hingeführt ist. 
3') Abgebild. bei Millin Voy. dans le midi de la Frunee T. lll. 
p. 538 sq. Pl. LXVII. lig. 3.
	        
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