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Rhein. Aber der Consul verschmähe eitlen Prunk und
feiere einen bessern Triumph in den Herzen der Menschen.
Sehr merkwürdig ist in Bildwerken mit biblischen
Scenen, aber ohne Zusammenhang damit, das Vorkommen
von Tritonen l), das sind nach heidnischem Mythus Dä-
monen des Meeres, die in einen Fischleib endigen und
meist in eine Muschel blasen: so erscheinen sie oberhalb
der Ecksäulen in den Zwickeln eines Bogens oder in einem
Friese auf drei altchristlichen Sarkophagen, von denen
zwei in Arles sind, einer in Leyden. Dazu kommen
auf einem dieser Sarkophage Delphine, je zwei zu beiden
Seiten einer Muschel über zwei mittleren Säulen, wie
Delphine für sich sonst öfters auf altchristlichen Grab-
steinen sich zeigen. Dieser ganze Kreis von Vorstellungen
scheint einem mythischen Gedanken entlehnt zu sein,
worauf besonders die blasenden Tritonen hinweisen: es
ist der Gedanke von einer Meerfahrt der abgeschiedenen
Seelen, gleich der Ueberfahrt nach den Inseln der Seeligen,
welche auf heidnischen Grabmälern öfters abgebildet ist,
wie schon oben erklärt ist 2).
2. Wenden wir uns hiernach zu den biblischen Scenen
mit Fluss- oder Meergöttern; so sind zwar in eben
diesem Zeitalter die Paradiesesflüsse, die sich in einem
neutestamentlichen Sinn nach allegorischer Deutung häufig
vorgestellt finden, noch nicht personificirt, während sie
später ganz gewöhnlich in menschlicher Gestalt erscheinen.
Von alttestamentlichen Vorstellungen aber steht hier voran
Von einem Triton ist auch die Bede bei einem -christlichen
Dichter, dem Sidonius Apollinaris in einem Epigralnm
auf die silberne Muschel, welche Euoclius der gothischen Königin
Bagnahilda darbrachte, in EpistÄ 8. ad Eu0d., auch bei Mai
Script. veL. nov. Collect. T. V. p. 198, 6:
Pistrigero quae concha vehit Tritune Cylhcren
Huc sibi cnllata cedcre mm duhilel.
Ü
Tli.
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