Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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Rohrstengel in der Hand, so wie das Haupt mit Schilf 
bekränzt; zuweilen erscheinen in altehristlichen Bildwerken 
Krebsseheeren  in mittelalterlichen Hörner an ihrem 
Haupt. Die Tritonenbildung kommt nur in ein paar alt- 
christlichen Sculpturen und in einem mittelalterlichen 
Miniaturbilde als Ausnahme vor. Einige absonderliche 
Bildungen hat die zweite Periode seit dem achten Jahr- 
hundert aufzuweisen, deren nähere Bezeichnung wir bis 
zum Eingang derselben versparen. 
Bis 
Z1] m 
achten 
Jahrkhundcl 
Vornehmlich von Interesse ist diese Personilication, 
wenn sie in biblischen Scenen erscheint, wie man sie 
zahlreich in Sarkophagrelicfs und andern Sculpturen, in 
Miniaturen und Mosaiken vorgestellt findet. Das ist nament- 
lich die Quellnymphe vor der Stadt Naher in der Geschichte 
des Abraham und Isaac und häufiger der Gott des rothen 
Meeres heim" Durchgang der Israeliten, so wie der Jordan 
in der Geschichte des Josua und bei der Himmelfahrt des 
Elias. Auch ein neutestamentliches Ercigniss, die Taufe 
Christi ist öfters mit dem Flussgott des Jordan ausgeschmtickt. 
Minder auffallend ist es, wenn in Scenen, die nach 
' Inhalt und Anordnung noch ganz antike Sitte und Vor- 
stellungsweise repräsentiren, eben diese Personification 
sich wieder-findet. Auch solche Bildwerke sind aus dem 
christlichen Alterthum erhalten: diese noch an der Grenze 
der christlichen Kunst stehenden Vorstellungen wollen 
wir hier vorgängig. in Betracht ziehen. 
1. Schon der vorhin erwähnte Triumphbogen Con- 
stantin's des Grossen zu Rom mit den acht Flussgöttern 
kann hierher gerechnet werden, da er ihm errichtet worden, 
nachdem er runter dem Zeichen des Kreuzes (im J. 312) 
gesiegt hatte: das ist" der Sieg über den Maxentius 
an der Milvischen Brücke, der ebendaselbst abgebildet 
32"
	        
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