Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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einer alten Nachricht!) der Thetis an einer Statue, die 
auf dem Forum Constantids stand. Meist sind sie sitzend 
oder liegend dargestellt und haben eine Urne neben sich, 
der Wasser entströmt, so wie ein Ruder oder Schilf in 
den Händen als Zeichen des Elements; auch kommt ihnen 
ein Füllhorn zu als Zeichen der Fruchtbarkeit. Den Meer- 
göttern insbesondere pflegt ein Seethier beigegeben zu 
werden ; eine ungewöhnliche Darstellung von Quellnynlphexl 
isti), dass sie Wasser aus der Brust strömen lassen. 
Was die gehörnten Flussgötter betrifft, so ist nach den 
Alten dieser Schmuck des Hauptes hergenommen 3) ent- 
weder von dem Gebrüll des Wassers bei starker Strö- 
mung, wie Homer4) den Skamander gleich einem Stier 
brüllen lässt, oder von der Gewalt des Wassers, welches 
die Erde zerreisst 5), weshalb. bei Horaz ü) der Aufidus 
als tauriformis erscheint. Doch auch an die Windungen 
des Laufs ist dabei gedacht, insbesondere sowohl an die 
Quellen, die am Ursprung des Flusses sich vereinigen 7), 
als an die Mündungen, in die er sich zertheilt, wie in 
letzterer Beziehung der Rhein bei Virgil S) bicornis heisst, 
sofern er durch zwei Arme in's Meer gelangt. Endlich 
lässt diese Vorstellung an die Weiden denken, die an 
 Arethas Schol. Aristid. bei Mai Collect. I, 3. p. 42. angef. 
von O. Müller Hdb. der Archäiol. S. 653. 
2) In einem Gemälde bei Philostratus II, 4. S. O. Jahn 
Archäol. Beitr. S. 327 f. 
S) Die beiden ersten hier folgenden Erklärungen giebt Cornutus 
De nat. deor. c. 22. p. 125. ed. Osann; desgleichen ein Schol. 
Euripid. Orest. v. 1378. Andere Scholien zu d. St. enthalten 
alle vier oben angegebene Erklärungen. 
4) Hom. Il. w, 237. 
5) Festus v. tanrormn p. 363. ed. 0. Müller. 
G) Horat. Od. IV, 14, 25. 
 Ein Schol. Euripid. l. c. 
a) S. 490. Anm. 4.
	        
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