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einer alten Nachricht!) der Thetis an einer Statue, die
auf dem Forum Constantids stand. Meist sind sie sitzend
oder liegend dargestellt und haben eine Urne neben sich,
der Wasser entströmt, so wie ein Ruder oder Schilf in
den Händen als Zeichen des Elements; auch kommt ihnen
ein Füllhorn zu als Zeichen der Fruchtbarkeit. Den Meer-
göttern insbesondere pflegt ein Seethier beigegeben zu
werden ; eine ungewöhnliche Darstellung von Quellnynlphexl
isti), dass sie Wasser aus der Brust strömen lassen.
Was die gehörnten Flussgötter betrifft, so ist nach den
Alten dieser Schmuck des Hauptes hergenommen 3) ent-
weder von dem Gebrüll des Wassers bei starker Strö-
mung, wie Homer4) den Skamander gleich einem Stier
brüllen lässt, oder von der Gewalt des Wassers, welches
die Erde zerreisst 5), weshalb. bei Horaz ü) der Aufidus
als tauriformis erscheint. Doch auch an die Windungen
des Laufs ist dabei gedacht, insbesondere sowohl an die
Quellen, die am Ursprung des Flusses sich vereinigen 7),
als an die Mündungen, in die er sich zertheilt, wie in
letzterer Beziehung der Rhein bei Virgil S) bicornis heisst,
sofern er durch zwei Arme in's Meer gelangt. Endlich
lässt diese Vorstellung an die Weiden denken, die an
Arethas Schol. Aristid. bei Mai Collect. I, 3. p. 42. angef.
von O. Müller Hdb. der Archäiol. S. 653.
2) In einem Gemälde bei Philostratus II, 4. S. O. Jahn
Archäol. Beitr. S. 327 f.
S) Die beiden ersten hier folgenden Erklärungen giebt Cornutus
De nat. deor. c. 22. p. 125. ed. Osann; desgleichen ein Schol.
Euripid. Orest. v. 1378. Andere Scholien zu d. St. enthalten
alle vier oben angegebene Erklärungen.
4) Hom. Il. w, 237.
5) Festus v. tanrormn p. 363. ed. 0. Müller.
G) Horat. Od. IV, 14, 25.
Ein Schol. Euripid. l. c.
a) S. 490. Anm. 4.