Die
Erscheinungen
auf der
Erde.
Das letzte Naturgebiet, zu dem wir jetzt übergehen,
umfasst die Erscheinungen auf der Oberfläche der Erde:
Berge und Flüsse, sowie Länder und Städte; welche,
mit Ausnahme der Berge, unter den am häufigsten vor-
kommenden Personilicationen ihre Stelle haben.
Berge.
Erdbeben.
Berge.
Die Vorstellung der Berge in menschlicher Gestalt
gehört zu den seltenen in der christlichen Kunst, wie sie
auch bei den Alten nicht gar häufig angetroffen wird.
1. Allerdings hatte bei den Alten wie jede andere
Naturgestalt, so auch der Berg seine Gottheit, dazu seine
Nymphen, die Oreaden. Nicht zu gedenken, dass einzelne
Berge als solche für heilig galten, selbst göttliche Ver-
ehrung genossen, wie der Argäus in Cappadocien 1).
Auch gab eine Reihe von Mythen Veranlassung, den
Berggott wenigstens als Nebeniigur in die Scene auf-
zunehmen.
Zumal in Sarkophagreliefs 2): so erscheint mehrmals
der Berg Latmos in der Fabel des Endymion 3) als Greis
1) Derselbe erscheint Flammen ausstrahlend, mit einem Standbild
des Zeus auf seinem Gipfel, umgeben von Sonne und Mond,
auf einem Sarder zu Florenz, Gori Mus. Florenz. T. II. p. 119.
Tab. LXXIII. iig. 1.
2) Dahin scheint auch die einzelne Reliefiignr zu gehören in der
Villa Albani, Platner Beschreib. B0m's III, 2. S. 511.
Im Capitol. Museum, abgeb. Mus. Capit. T. IV. Tab. XXIV; in
Villa Paniili, Braun Ant. Marmorw. Dec. I. Taf. 8. Aus Ostia in