Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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der 8 Winde ein Feld von einem halben Quadranten zu- 
kommt 1). S0 lautet auch die genaue Angabe auf die 
rein mathematische Eintheilung des Horizonts in 8 gleiche 
Theile2), als man später zu der Sstrahligen Windrose 
zurückkehrte. Denn inzwischen war die zwölfstrahligc 
Windrose zur Geltung gekommen 3), wahrscheinlich ver- 
anlasst durch die Eintheilung der Erde in Zonen 4) (be- 
grenzt durch den Aequator, die Wendekreise, die Polar- 
kreise und die Pole), die freilich eine ungleiche Grösse 
haben,  wogegen man für die Windrose den Horizont 
in 12 gleiche Thcile theille, so dass jeder Wind ein Feld 
von 30" erhielt 5); hierauf konnte man auch geleitet sein 
durch die genauere Rücksicht auf die Morgen- und Abend- 
weite der Sonne in den Solstitien, die für Athen nahe 
V12 des Kreisumfangs beträgt.  Hiernach hatte man zu 
Athen einen Sseitigen Thurm der Winde, erbaut von 
Andronikus Kyrrhestes, der noch steht: die Seiten geben 
die Richtung der Winde an und zeigen auch deren 
Gestalt in ganzer Figur. Aber eine Nachbildung des- 
selben zu Iiom zeigte 12 Figuren der Winde. 
 Die 12 strahlige Windrose sammt den Namen der 
Winde 6), insbesondere nach Seneca und dem ungenannten 
 S. bes. Ukert Ueber die Windscheiben und Winde der Griechen 
und Römer, in der Zeitschr. für die Alterthumswiss. 1841. 
S. 121 II. 
2) Vitruv. De archit. Lib. I. c. 6. Galen. ad Hippocrat. de humor. 
Lib. III. c. 13. ed. Kühn T. XVI. p. 403 sqq. 
a) Senec. Nat. quaest. N. c. 16. Plin. Hist. ilat. II, 46. 
4) Senec. I. c. c. 17. 
b)Agathe1ner. De geogr. 1, 2. bei Hudson Geogr. Gr. min. 
T. II. 
ü) Eine solche Windrose (deren Namen fast durchgängig mit den 
im Text angegebenen übereinstimmen) findet sich auf einem Mar- 
mor im Pio-Clement. Museum, abgelubei G0 ettli ng zum Hesiod. 
ed. 2. p. 49.
	        
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