Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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ein ganzes Kreissegment (in dessen Mitte einer der Car- 
dinalpunkte liegt), das ist ein Viertel des Erdrandes ein- 
geräumt.  Dieselbe Erweiterung ihres Feldes gilt von 
den Zwischenwinden, die man später hinzufügte. Es wurde 
nehmlich die Gesammtzahl der Winde theils auf 8, theils 
auf 12 vermehrt, die je zwei einander gerade conträr 
sind. Für die erstere Eintheilung, die aehtstrahlige Wind- 
rose 1), hatte man eine scheinbar sehr genaue astronomische 
Construction; wie die 4 Hauptwinde durch die Richtungen 
des Auf- und Untergangs der Sonne in den Aequinoctien 
und die darauf senkrechte Linie bestimmt werden; so 
sollen die Richtungen, in welchen die Sonne in den Solsti- 
tien auf- und untergeht, (wie sie schon in der vorstehen- 
den Völkertafel des Ephorus als Grenzpunkte aufgenommen 
sind) zur Bestimmung der 4 Zwischenwinde dienen 2). 
Doch kann dies nur für eine ungefähre Bestimmung gelten; 
da diese Morgen- und Abendweiten unter verschiedenen 
Breiten verschieden sind (während von einer entsprechen- 
den Verschiedenheit der Windrosen im Alterthum nichts 
verlautet), und für Griechenland eine ungleiche Eintheilung 
des Horizonts bedingen: ohne Zweifel ist aber für die 
Windrose der Horizont gleich getheilt,  so dass jedem 
1) Eine solche nahm wohl schon Herodot an, s. Ukert an dem 
gleich anzuf. O. S. 125. 
2) Nach Aristotel. Meteor. Lih. II. c. 6. und Plin. Hist. nat. 
Lib. II. c. 46. Lib. XVIII. c. 76. '77. wehen- aus der Gegend des 
(N-l 
Sonnenunterg. im S. solstit. Sonnenaufg. im S. solsbit. 
Argestes s. Corus I Kaikias 
dem 
Ukert an 
Solmeuunterg. im W. solstit. Sonnenaufg. 
Libs s. Africus Euros s. 
 
im W. solstit. 
Vulturnus
	        
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