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alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören werden
u. s. wft: in den vier Ecken des Gemäldes blasen aus
Wolken die vier Winde als zweigehörnte blaue Köpfe,
vier Engel posaunen und die Todten erheben sich aus
ihren Gräbern. Gegenüber ist das jüngste Gericht ab-
gebildet. Endlich ist auch nach Oifenb. 20, 13: „Das
Meer gab die Todten, die in ihm waren, und der Tod
und die Unterwelt gaben die Todten, die in ihnen waren,
und sie wurden gerichtet, ein jeglicher nach seinen
Werkena, die Auferstehung und das jüngste Gericht vor-
gestellt in einem Frescogemälde der Klosterkirche von
Vatopedi auf dem Berge Athos, in welchem man Erde
und Meer in menschlicher Gestalt sieht 1), das letztere,
wie es seine Todten wiedergiebt: auf die Wogen des
Meeres aber, auf welchen das Meerweib dahin fährt, blasen
die Winde, mit Namen Zephyros, Boreas, Punentis, Notos,
in Gestalt geflügelter Köpfe, von denen der Notos allein
jung, ohne Bart, die andern alt und bärtig sind?) Diese
Figuren erscheinen als ein Zusatz des Malers: denn in
dem griechischen Handbuch für Kirchenmaler wird in
dieser Scene 3) der Winde nicht gedacht.
Seit.
dem
dreizehnten Jahrhundert.
i. Auch noch das folgende Zeitalter der christlichen
Kunst seit dem 13. Jahrhundert, welches sonst von phy-
sischen Personificationexl sich abwendet, hat die Figuren
der Winde beibehalten, man konnte dieser Personi-
iication am wenigsten entbehren, da man in der Malerei
vor Erfindung der Luftperspective kein Mittel hatte, be-
1) In welcher Beziehung das Bild schon früher S
kommen ist.
2) Didro n zum Manual (Piconogr. clxröt. p. 267. not.
not. 1. p. 244. not. 2.
3) Manuel d'iconogr. chrdt. par Didron p. 265 sq.
früher
xss.
vorge-
vergl. p. 170.