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Meere das Ungewitter und die Winde in Person; ferner
die Figuren von Himmel, Erde und dem Lande Aegyptcn.
Die Figur der Erde sieht man auch auf einer Elfenbein-
lafel des Constantius (v. J. 357), sowie die der Stadt
Cäsarea auf einem Sapphir desselben: desgleichen auf
Münzen des Valens die Figuren der Erde und des Orients.
Vornehmlich die Städte Rom und Constantinopel in weib-
licher Gestalt auf Münzen und Diptychen bis zum 6. Jahr-
hundert. Aus dieser Zeit, d. h. bis zum 6. Jahrhundert,
ist besonders eine Lampe zu bemerken mit den Figuren
von Sonne und Mond und ein Miniaturgemälde mit den-
selben, aber nur in einer Traumscene. In biblischen
Miniaturen des 7. Jahrhunderts endlich (in denen Sonne
und Mond nur nach ihrer mathematischen Figur erschei-
nen), sind zahlreiche Flussgötter, Berggötter und personi-
ficirte Städte aufgenommen (s. vorhin S. 4).
2. Einen Ueberhlick der Personiflcationen, welche
gegen Ende des 8. Jahrhunderts bekannt, ja, wie es
scheint, bei christlichen Malern in Gebrauch waren, haben
wir von Karl dem Grossen oder vielmehr von Alcuin,
der wahrscheinlich die Bücher von den Bildern im J. 790
verfasst hat, welche im Namen und unter Auctorität
Karls des Grossen bekannt gemacht und von demselben
an Papst Hadrian geschickt sind 1). Da werden die
Figur des Ahgrundes, der Erde, von Sonne, Mond und
Sternen, der Flüsse, Winde, Monate und Jahreszeiten er-
wähnt2), aber verworfen: sie sollen nehmlich gegen-
über einer von Seiten der Bilderverehrung vorgebrachten
Behauptung, dass die Maler nach der heil. Schrift sich
richten und mit ihr im Einklang sind, zum Beweise des
Gegentheils dienen, sofern sie vieles malen, wovon dieselbe
1) Walch Histor. der Ketzereien Th. XI. S. 68. 69.
2) Carol. M. De imag. Lib. III. c. 23. p. 369 sq. ed.
Heumann.