Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

446 
leicht mit Säen beschäftigt, ein dritter vor ihm schneidet 
mit der Sichel Korn, daneben liegen mehrere Personen 
zu Boden:  das Bild bezieht sich ohne Zweifel auf 
Hiob 4, 8. 9.: „So wie ich gesehen, die Böses pflügen 
und die Unheil säen, die erndten es: von Gottes Athem 
kommen sie um, und vom Hauche seiner Nase schwinden 
sie hin". Alle diese Bilder sind wörtlich in Scene ge- 
setzt,  die Hand aber bezeichnet Gott, von dessen Hauch 
die Bösen umkommen: dieser Hauch wird naher durch 
die Winde vorgestellt, welche Gottes Boten sind (Ps._104, 
 hier die Vollstrecker seines Gerichts. S0 werden 
anderswo im Hiob die Winde geradezu als Werkzeuge 
des Verderbens, welches über die Bösen kommt, geschil- 
dert,  zunächst zwar nur in einer verneinenden Frage 
(21, 17.  „Wie oft kommt über die Frevler ihr 
Verderben, theilt Gott ihnen Schmerz zu im Zorn? Wie 
oft sind sie wie Stoppel vor dem Winde, und wie 
Spreu, die der Wirbelwind entführt?" Später aber spricht 
Hiob den Gedanken bejahend aus (27, 20.  „Den 
Frevler ereilen wie Wasser Schrecken, Nachts reisst ihn 
hinweg ein Wirbelwind; ihn rafft empor der Ost, dass 
er vergeht, und stürmet ihn fort von seiner Stättea. 
3. Endlich sind die vier Winde dargestellt in zwei 
Epochen, die zu der Zukunft des Reiches Gottes und 
den letzten Dingen gehören. Beides gründet sich auf 
eine Stelle des Neuen und des Alten Testaments. 
Es ist erstens von den 4 Winden in der Offenbarung 
Joh. (7,  die Rede, wie sie in der Gewalt von 
Engeln sind, die auf den 4 Ecken der Erde stehen und 
denen gegeben ist zu beschädigen die Erde und das 
Meer. Das göttliche Gericht aber hält eine Weile an: 
es wird ihnen von einem Engel mit dem Siegel des 
lebendigen Gottes bedeutet, nicht die Erde, noch das 
Meer, noch die Bäume zu beschädigen, bis dass die Knechte
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.