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leicht mit Säen beschäftigt, ein dritter vor ihm schneidet
mit der Sichel Korn, daneben liegen mehrere Personen
zu Boden: das Bild bezieht sich ohne Zweifel auf
Hiob 4, 8. 9.: „So wie ich gesehen, die Böses pflügen
und die Unheil säen, die erndten es: von Gottes Athem
kommen sie um, und vom Hauche seiner Nase schwinden
sie hin". Alle diese Bilder sind wörtlich in Scene ge-
setzt, die Hand aber bezeichnet Gott, von dessen Hauch
die Bösen umkommen: dieser Hauch wird naher durch
die Winde vorgestellt, welche Gottes Boten sind (Ps._104,
hier die Vollstrecker seines Gerichts. S0 werden
anderswo im Hiob die Winde geradezu als Werkzeuge
des Verderbens, welches über die Bösen kommt, geschil-
dert, zunächst zwar nur in einer verneinenden Frage
(21, 17. „Wie oft kommt über die Frevler ihr
Verderben, theilt Gott ihnen Schmerz zu im Zorn? Wie
oft sind sie wie Stoppel vor dem Winde, und wie
Spreu, die der Wirbelwind entführt?" Später aber spricht
Hiob den Gedanken bejahend aus (27, 20. „Den
Frevler ereilen wie Wasser Schrecken, Nachts reisst ihn
hinweg ein Wirbelwind; ihn rafft empor der Ost, dass
er vergeht, und stürmet ihn fort von seiner Stättea.
3. Endlich sind die vier Winde dargestellt in zwei
Epochen, die zu der Zukunft des Reiches Gottes und
den letzten Dingen gehören. Beides gründet sich auf
eine Stelle des Neuen und des Alten Testaments.
Es ist erstens von den 4 Winden in der Offenbarung
Joh. (7, die Rede, wie sie in der Gewalt von
Engeln sind, die auf den 4 Ecken der Erde stehen und
denen gegeben ist zu beschädigen die Erde und das
Meer. Das göttliche Gericht aber hält eine Weile an:
es wird ihnen von einem Engel mit dem Siegel des
lebendigen Gottes bedeutet, nicht die Erde, noch das
Meer, noch die Bäume zu beschädigen, bis dass die Knechte