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tons Fall 1), von der Menschenbildung des Prometheus 2)
und dem Besuch bei Endymion 3): da ist auch der Wind-
gott vorgestellt in Verbindung theils mit dem S01 oder
der Luna, theils mit dem Neptun 4). Endlich scheinen
sie auch eine allegorisehe Bedeutung zu erhalten in Be-
ziehung auf die Fahrt des menschlichen Lebens, wie die
Jahreszeiten seinen Kreislauf andeuten, beides auf
einem Sarkcphag in der Villa Ludovisiö). Dass sie
einem praktischen Zweck dienen, zur Orientirung der
Weltgegenden, am Thurm des Thyrrestes zu Athen, wird
im folgenden Abschnitt zur Sprache kommen.
Wie die Winde in ältester Zeit ungeüügelt gedacht sind,
späterhin mit Flügeln versehenwerden 6); so erscheinen
sie in Bildwerken theils ohne Flügel theils mit Flügeln. Zu
Wagen, wie sie auch bei Dichtern geschildert werden T),
sind sie in der bildenden Kunst nicht vorgestellt. Sie
werden aber theils in ganzer Figur gebildet S), häufig,
Auf Surkophageu in Villa Borghese, s. oben S. 50. Anm. 4.
und im Museum zu Verona, Maffei Mus. Veron. p. LXXI, 1.
2) Auf den Sarkophagen im capitolinischen Museum und im Museum
zu Neapel, s. oben S. 92.
3) Auf der Querseite des Sarkophags in Villa Panfili Doria b.
Braun Ant. Marmorw. Dec. I. S. 11. Taf. 8. vgl. Beschreib.
llom's IIl, 3. S. 630.
4) Eine seltene Vorstellung ist drittens die der Winde in Ver-
bindung mit dem Element des Wassers, dessen Ueberschwemmung
sie herbeiführen, auf einem berühmten Onyx-Kameo zu
Neapel, O. Müller a. a. O. S. 315. A. 5. S. 443. vergl. oben
S. 49. Anm. 2.
5') Besehreib. R0m's IlI, 2. S. 590.
Ü) S. überhaupt Voss Mythol. Briefe I. S. 259 ll'. 266 H.
7) Euripid. Phoen. v. 220. s. Voss a. a. O. S. 271.
Wie die 8 Winde am Thurm des Thyrrestes; der Wind auf
der Ara im capitolin. Museum (S. 435. A. 2); desgleichen auf der
Querseite des Sarkophags in Villa Panfili Doria (Anm.