Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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vor Chr. die carthagische Flotte besiegt und Corsica ein- 
genommen hatte. Noch vorhanden sind die Monumente 
vom Hafen des alten Antium, wo von den Wellen bespült, 
ein Altar der Winde neben dem des Neptun und des 
stillen Wetters (Tranquillitas) stand, denen von den 
Seefahrern Opfer gebracht wurden 1): auf dem ersten ist 
ein Windgott vorgestellt, der in eine lange, gewundene 
Muschel bläset; alle drei befinden sich jetzt- im capi- 
tolinischen Museum 2). q 
Uebrigens hat die Kunstvorstellung der Winde selten 
einen mythischen Inhalta): meist erscheinen sie in kos- 
mischer Bedeutung, in Verbindung mit den grossen Gott- 
heiten des Raums. S0 sieht man auf einer Lampe mit 
den capitolinischen Gottheiten 4), unterhalb deren der 
Sonnengott und die Mondgöttin auf- und untergehend 
Vorgestellt sind, über den letzteren je einen Windgott; 
denn bei Sonnen-Aufgang und Untergang erhebt sich 
der Wind 5). Vornehmlich finden sich die Gottheiten des 
Raums beisammen aus Anlass der Vorstellung von Phae- 
 S0 ist auch diesen dreien, den günstigen Winden, dem Neptun 
und der Meeresstille von Octavian geopfert worden bei Abfahrt 
seiner Flotte von Puteoli, Appian. De hell. civil. Lib. V. 
c. 98. 
2) Mus. Capit. T. IV. p. 160 sqq. Tab. 31. Beschreib. Bonfs III. l. 
S. 243.   
a) Insbesondere Boreas als Räuber der Oreithyia und Zephyrus die 
Chloris raubend, s. O. Müller Handb. der Archiiol. der Kunst 
S. 401., 2. S. 652. Die erstere Vorstellung auch auf einem 
Karneol in d. K. Samml. zu Berlin Kl. II. n. 125; Tölken 
Erkl. Verzeiehn. S. 69. 
4) Im K. Museum zu Berlin, Terrac. n. 871. abgeb. bei Beger 
Thes. Brandenb. T. III. zu p. 439. II. Bartoli Lucern. P. II. 
Tav. 9. Vergl. O. Jahn Archäol. Beitr. S. 83. 
b) Wie schon Aristoteles bemerkt Problem. XXV, 4.
	        
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