Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

434 
drei der genannten, Zephyros, Boreas und Notos sind aus 
Göttergeschlecht, Söhne des Asträos und der Eos, und 
„den Sterblichen heilsam" (v. 871); der vierte, Euros 
(Ostwind) sammt den Mittelwinden als Misshauche sind 
von dem erdgeborenen Typhoeus erzeugt. Auch wurde 
ihnen göttliche Verehrung erwiesen. Bei Homer werden 
dem Boreas und Zephyr von Achilleus, der sie anruft, 
den Holzstoss um Patroklos Leiche zu entflammen, er- 
lesene Opfer und reichliche Weinspenden geweiht 1). 
Später opferte man dem stürmischen ein schwarzes, dem 
glücklichen Winde ein weisses Lamm 2). Zu Athen war 
dem Boreas ein Tempel errichtet, weil er einen Theil 
der persischen Flotte vernichtet hatte 3), und zu Mega- 
lopolis hatte derselbe, weil er den belagernden Spartanern 
die Sturmmaschinen zerbrochen, einen heiligen Raum und 
ein jährliches Fest4). Die Spartaner aber opferten jähr- 
lich auf dem Taygetus den Winden ein Pferd 5). Auch 
war denselben zu Sikyon so wie zu Koronea ein Altar 
geweiht ö). Und zu Antiochien ein Tempel von Ves- 
pasian 7).  Viel früher hatte Rom einen Tempel der 
Sturmwinde (Tempestates) vor der porta Capena erhalten 
durch L. Cornelius Scipio 8), nachdem derselbe im J. 259 
I) Hom. n. w, 195. 
z) Virg. Aen. III, 117. Voss Mythol. Briefe Bd. I. S. 264 f.  
Daunit ist zu vergleichen, dass von den Schiffern in Sturmes- 
nüthen den Dioskuren weisse Lämmer geweiht wurden, Hom. 
IIynm. in Diosc. v. 10. 
3) Herod. Hist. Lib. VII. c. 189. Pausan. Gr. descr. Lib. I. 
c. 19. S. 6. Lib. VIII. c. 27. ß. 9. 
4) Pausan. VIII, 36, 4. vergl. VIII, 27, 9. 
5) Festus De verb. signif. v. October. 
b) Pausan. II, 12, 1. IX, 34, 2. 
7) Malala Chronogr. Lib. X. p. 262. ed. Bonn. 
B) Nach der daselbst gefundenen Inschrift, bei Reines. Inscript. 
Cl. VI. n. 34. p. 410. Vergl. Ovid. Fast. Lib. VI. v. 193.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.