Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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Alexandrien nach Creta gemacht, erzählt: während eines 
mehrtägigen Sturmes sei ihnen der h. Germanus in einer 
Nacht sechsmal, in einer andern siebenmal erschienen 1); 
das ist nach der nähern Beschreibung 2) das St. Ehns- 
Teuer, von dem er auch eine Abbildung beifügt (p. 219.), 
wie es auf der Spitze des Mastes durch die Dunkelheit 
strahlt. Interessant sind die verschiedenen Standpunkte 
der Erklärung: viele, sagt er, glaubten, der h. Germanus 
sei es, der den in Gefahr Schwebenden erscheint; die 
meisten hielten dafür, dass die Lichterscheinung eine 
natürliche Ursache habe: Q- der Berichterstatter selbst 
enthält sich einer Entscheidung zwischen diesen Ansichten. 
Uebrigens wird hier als glückbringendes Zeichen, dem 
der Name des h. Germanus zukommt, (wonach der Sturm 
sich legt), nur die einfache Lichterscheinung angesehn; 
wogegen zwei Lichter, als die Erscheinung von Ge- 
spenstern oder Dämonen, den Untergang des Schiffes 
nach sich ziehen sollen 2),  umgekehrt als es im heid- 
nischen Alterthum angenommen war. 
3. Allgemeiner ist die Erscheinung des St. Elmsfeuers 
von einem dritten Heiligen abgeleitet worden, von dem 
es auch seinen jetzigen Namen hat. Das ist der Bischof 
Erasmus, der angeblich aus Antiochien nach Formiä, 
jetzt Mola am Golf von Gaeta gekommen ist und unter 
Diocletian und Maximian (zu Anfang des 4. Jahrh.) den 
Märtyrertod gelitten hat: daselbst sollen auch seine Ge- 
beine rubn, wovon Papst Gregor d. Gr. in einem Briefe 
_vom J. 596 spricht S). Zuverlässiges ist von seinem 
Leben nicht bekannt 4): sein Name findet sich am 2. Juni 
 Nie. Christ. liadzivili Jerosol. peregrinat. ex polomsernnixx 
lat. transl. Antv. 1614. fol. p. 217. 223. 
2) Ibid. p. 228.  
a) Gregor. M. Begistr. Lib. I. ep. S.  
4) Vergl. Tillemont Möm. p. s. ä Vhist. eccles. T. V. p. 127.
	        
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