Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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Auf solche Voraussetzungen gründet sich auch ein Kunst- 
denkmal, welches die Maria als Stern des Meeres, als 
Helferin in Seegefalir vor Augen stellt. Zu Savona nehm- 
lich an einem Hafenthurm 1) ist eine kolossale Madonna 
mit der Unterschrift: 
ln mare irato,'in subita procella 
Invoco te, nostra benigna stella. 
2. Hiernächst sind es besonders vier Heilige, mit 
denen das St. Elmsfeuer in Verbindung gebracht wird. 
Zuerst Nicolaus, angeblich Bischof von Myra 1-343, 
der als vorzüglich hülfreich zu Lande und zu Wasser 
gilti). Das Vertrauen insbesondere auf seine I-Iülfe zu 
Wasser ruht auf folgendem Zug der Legende 3). Eines 
Tages, heisst es, als einige Schiffer in Gefahr kamen, 
riefen sie zum Nicolaus, dass er. das bethätige, was sie 
von ihm gehört hätten. Alsbald erschien jemand in seiner 
Gestalt, gab sich ihnen als Nicolaus zu erkennen, legte 
hülfreich Hand an bei den Rahen, Tauen und anderem 
Schiifsgerath: und sofort legte sich das Unwetter. Als 
sie darauf zu seiner Kirche kamen, erkannten sie ihn 
sogleich, obwohl sie ihn nie gesehn. Da dankten sie 
Gott und ihm für ihre Errettung; er aber belehrte sie, 
dem göttlichen Erbarmen und ihrem Glauben, nicht seinem 
Verdienst das zuzuschreiben.  Diese Legende, wie nehm- 
lich der h. Nicolaus den betenden Seeleuten eines auf 
dem Meere vom Sturm bedrohten Schiffs erscheint, nebst 
einer andern hülfreichen Erweisung desselben zu Lande, 
ist Gegenstand eines kleinen Bildes von Fiesole, das 
ehemals an einer Predella der Kirche Domenico zu Peru- 
gia sich befand, jetzt in der vaticanischen Gemäldesamm- 
1) Förster Handb. für Reisende in Ital. S. 513. 
2) Terra marique ad subveniendum promptissinnus, wie es bei Potho 
in der erwähnten Legende heisst. 
a) Jac. de Voragine Legenda aurea c. 3. p. 24. ed. Grässe.
	        
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