Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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Schißfahrern heilbringend 1).  Sonst wird sie später im 
Gegensatz gegen die Brüder als verderblich angesehn 
und so auch bei jenem Phänomen geschildert. Man un- 
terschied nehmlich, wie Plinius berichtet  die Erschei- 
nung eines oder zweier Lichter, und sah das erstere für 
die Helena an. Diese sei unheilvoll, meinte man, und 
bringe den Schiffen Untergang,  zu zweien aber seien 
sie heilbringend und Verkündiger einer glücklichen Fahrt, 
durch deren Ankunft jene schreckliche Helena verscheucht 
werde 3): deshalb, fügt er hinzu, legt man dem Pollux 
und Castor dies göttliche Walten bei und ruft dieselben 
auf dem Meere an.  
Von diesem Cultus der Dioslmrevz und dem Phä- 
nomen, woran dasselbe anknüpft, zeugen auch mehrere 
Denkmäler. Erstens ein Weihgeschenk in Folge der 
Schlacht bei Aegospotamos im J. 405 vor Chr. von Ly- 
sander, dem Anführer der spartanisehen Flotte, auf des- 
sen Schiff die Dioskuren-Sterne erschienen sein sollen, 
als er wider die athenische Flotte auslief: nach Besiegung 
derselben widmete er zu Delphi die aus Gold verfertig- 
ten Sterne der Dioskuren,  die aber kurz vor der 
Schlacht bei Leuktra, in der die Spartaner uilxterlagen 
(im J. 371), verschwunden sind 4). Sodann das Bildwerk 
im Hauptheiligthum des Neptun auf dem korinthischen 
Isthmus, welches Herodes Atticus  180 n. Chr.) ge- 
 Euriiwid. Orest. v. 1637. (a1. 1595): vauriloig awrügpog. Der 
Svhol. h. l. hebt die Stellung hervor, welche Euripides der 
Helene gieht, indem er hinzufügt: Sosibios hingegen glaube, 
dass sie nicht günstig erscheine. 
2) Plin. Hist. nat. Lib. II. c. 37. 
3) Umgekehrt heisst es bei Stat. Theb. Lib. VII. v. 791 sqq: 
Non aliter caeco nocturni turbine Cori 
Seit periturax ratis, cum jam damnutn soruris 
Igne, 'l'herapnaci fugenmt varhasn fratres. 
4) Plutarch. Vit. Lysandr. c. 12. 18.
	        
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